Berlin/London - Der Theaterregisseur Christoph Schlingensief hat in den vergangenen Tagen in London an mehreren Plätzen öffentlich seinen "tragbaren Diana-Altar" und die dazugehörigen Filme gezeigt. Der "Kunst-Spaziergang" führte ihn und seine Mitarbeiter unter anderem zum Diana-Brunnen, zur Tate Galerie, zum Kaufhaus Harrods, zum Big Ben und zur Millennium Bridge. "Ich bin auf ein verwundertes und neugieriges Interesse gestoßen, ob das Arbeiter, Angestellte oder Schulklassen waren", sagte Schlingensief nach seiner Rückkehr am Samstag der dpa in Berlin. Er habe den "Mythos Diana" an seinem Ursprungsort "analysieren" wollen.

"Kein Zuschauer sieht alles!"

Der 45-jährige Regisseur hatte seine Diana-Installation nicht im öffentlichen Teil der Londoner Kunstmesse Frieze Art Fair im Regent's Park zeigen können. In einer Londoner Galerie erläuterte Schlingensief sein Kunstprojekt, das er mit "Kaprow City", einer "begehbaren Installation", im September in der Berliner Volksbühne unter anderem mit Jenny Elvers-Elbertzhagen als Diana-Darstellerin begonnen hatte. Am kommenden Donnerstag führt Schlingensief vor Beginn der eigentlichen Vorstellung unter dem Motto "Kein Zuschauer sieht alles!" durch seine Installation mit 18 Kabinen-Guckkästen.

Im nächsten Frühjahr will er in der Oper von Manaus in Brasilien Richard Wagners Oper "Der fliegende Holländer" inszenieren, seine zweite Opernarbeit nach dem "Parsifal" in Bayreuth. (APA/dpa)