Wien – Die Wiener Traditionsbäckerei Ankerbrot soll bis Jahresende einen neuen Eigentümer bekommen. Der ehemalige deutsche Großbäcker Heiner Kamps habe eine Option zur vollständigen Übernahme des Unternehmens erworben. Jetzt würden die Zahlen geprüft. Das sei aber nur noch eine Formsache. "Es sieht so aus, als ob der Kaufvertrag vollzogen wird", sagte eine Sprecherin.
Die Mehrheit an Ankerbrot besitzt derzeit Unternehmenschef Peter Ostendorf. Der deutsche Millionär und Pferdeliebhaber hatte Ankerbrot 2003 von der Pleite gegangenen deutschen Müllerbrot übernommen. 40 Prozent von Ankerbrot hatte erst im Frühjahr Michael Phillips, Deutschland-Chef der amerikanischen Investmentgesellschaft Apax, erworben.
Kapitalzufuhr
Kamps hatte bereits vor einem Jahr die Fischrestaurantkette Nordsee erworben. Im November will er seine in London ansässige Beteiligungsgesellschaft IFR Capital plc an die Börse bringen und so für Kapitalzufuhr von rund 250 Mio. Euro sorgen. IFR Capital wird danach eine neue Gesellschaft namens Nordsee Kamps Food Retail Investments (KFRI) gründen, über die Kamps dann neben Ankerbrot auch noch die deutschen Bäckereien Müller Brot und Löwenbrot übernehmen will.
Für Ankerbrot wäre Heiner Kamps bereits der vierte Eigentümer binnen zehn Jahren. "Ich freue mich, die Möglichkeit zu haben, nach vier Jahren wieder ins Bäckerei-Geschäft zurückzukehren", so Kamps in einer Aussendung.