Mit allen Sinnen genießen im Waldviertel.

Foto: Waldviertel Tourismus / Reinhard Mandl
Die hoch über dem Donautal liegende Waldviertler Gemeinde rühmt sich wegen der herrlichen Aussicht auf die Alpenkette, die sich dem Betrachter vom Schneeberg bis zum Toten Gebirge darbietet und auch etliche Gipfel des Gesäuses und des Höllengebirges umfasst. Und je höher man steigt, desto mehr Erhebungen kommen ins Blickfeld, sodass Gehen und Schauen zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Auf dem nördlich gelegenen, fast versteckten höchsten Punkt des Toberspitz genießt der Wanderer die pure Idylle, ist er doch nur von prächtigem Wald umgeben. Der Gipfel auf einem leicht zu ersteigenden Felszacken ist durch eine Tafel gekennzeichnet, ein Bankerl lädt zur Rast ein. Insider-Destination Auf den Toberspitz verschlägt es nur selten einen Wanderer, denn in der Umgebung gibt es bekanntere Gipfel, die sich als Ziel anbieten, doch ist er für typisch für die Idylle und Einsamkeit des Waldviertels. Bindet man in die Runde den fast schon berühmten Predigtstuhl bei Gloxwald ein, erweist sich die Tour als besonders attraktiv, zumal man auf dem Rückweg immer wieder einen Blick auf die durch das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug aufgestaute Donau erhascht. Die Felskanzel des Predigtstuhls liegt direkt über der Engstelle des Strudengaus und gewährt eine fantastische Aussicht auf einen der schönsten Abschnitte des Stroms. Die Tour empfiehlt sich vor allem für Genießer, die eine Landschaft nicht nur mit Augen, sondern mit allen Sinnen aufnehmen und das Naturerlebnis suchen. Probleme bietet die Runde nicht, sie verlangt ? schon wegen der geringen Höhendifferenzen ? auch keine besondere Anstrengung. In der Bundesamtskarte ist der Weg nicht genau eingezeichnet, die Markierung führt direkt zum Gipfel des Toberspitz und nicht an ihm vorbei. Die Route: Von Nöchling steigt man ? den gelben Tafeln mit der Wegnummer 4 folgend ? zuerst auf Asphalt, dann auf Waldwegen zum Gehöft Tober auf, hält sich dort nach links und gelangt über einen etwas steileren Abschnitt auf den Gipfel. Gehzeit: 1½ Stunden. Die Markierung führt dann zu einer Forststraße hinab, auf der man zum Einsiedlerstein und nach Gloxwald wandert. Gehzeit ab Toberspitz: eine halbe Stunde. Eine weitere halbe Stunde braucht man auf zum Teil unmarkierter Route bis zum Predigtstuhl. Etwas unterhalb des kleinen Aussichtsplateaus mit Ruhebank befindet sich ein weiterer, sehr schöner Aussichtsplatz. Nun geht es zurück bis zum ersten Gehöft, dort hält man sich rechts und gelangt auf blauer, später gelber Markierung zum Brandgruber. Unmittelbar vor dem Haus zweigt nach links der Weg ab, auf dem man nach Nöchling wandert. Gehzeit ab Predigtstuhl: 1¼ Stunden. (Bernd Orfer/Der Standard/14./15.10.2006)