Wien - Freitag, beginnt der Arbeitsgerichtsprozess Fritz Verzetnitsch gegen den ÖGB. Der Ex-Präsident, der von seinem Nachfolger wegen der Causa Bawag-ÖGB-Haftung gefeuert wurde, bekämpft seine Entlassung. Verzetnitsch (vom Arbeitsrechtler Georg Schima vertreten) klagt rund 865.000 Euro ein: 193.600 Euro als Abfertigung, 103.000 Euro Urlaubsentschädigung sowie rund 68.800 Euro als Kündigungsentschädigung. Der Rest, 500.000 Euro, entfällt auf die Pensionsansprüche, die Verzetnitsch vom Richter festgestellt wissen will.

Der ÖGB (vertreten von der Kanzlei Kremslehner, Milchram, Ehm) hält diesen Ansprüchen seine Schadenersatzforderungen gegen den Ex-Präsidenten entgegen. Argumentiert wird mit dem Rettungsaufwand, den der ÖGB für die Bawag leisten musste, etwa in Form von Haftungen und Beitrag zur Refco-Einigung.

Ein Vergleich zeichnet sich nicht ab: Vor dem ÖGB-Bundeskongress im Jänner wird diese heiße Kartoffel wohl niemand angreifen. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.10.2006)