Italienischer Forscher will "innere Uhr" des
Körpers näher untersuchen, indem er drei Jahre in Grotte verbringen wird
Redaktion
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Rom - Ein italienischer Soziologe und Höhlenforscher
will bis zu drei Jahre in einer unterirdischen Grotte ausharren, um
die Reaktionen seines Körpers auf die Abgeschiedenheit und Dunkelheit
auszutesten. Ziel des Experiments ist es, die "innere Uhr" des
Körpers zu erforschen, um beispielsweise Medikamente besser dosieren
und gegen Stress und Schlaflosigkeit kämpfen zu können, wie die
italienische Zeitung "La Repubblica" am Donnerstag berichtete.
"Verlängerung" des Tages
Vor dem Abstieg in die Grotte am Mittwoch sagte Maurizio
Montalbini dem Blatt, er habe seinem Kontrollteam an der
Erdoberfläche erlaubt, ihn "maximal drei Jahre" in seinem
unterirdischen Gefängnis zu lassen. Der heute 53-Jährige hatte in den
neunziger Jahren einen Weltrekord aufgestellt, als er 366 Tage in
einer Höhle verbrachte.
Als er danach wieder ans Tageslicht kam, sei er überzeugt gewesen,
nur 219 Tage unter der Erde gelebt zu haben, berichtete Montalbini:
Sein Körper habe den klassischen 24-Stunden-Tag mangels Licht quasi
"verlängert".
Versorgung
Der Höhlenforscher sitzt in 80 Metern Tiefe unter der
Erdoberfläche in einer zwei Meter breiten, 50 Meter langen und fünf
Meter hohen Höhle. Die Temperatur in der Grotte schwankt zwischen
neun und zehn Grad. Trinkwasser bekommt Montalbini durch einen
Schlauch von außen, seine Verpflegung besteht vor allem aus
künstlicher Nahrung. Daneben nimmt er vier Kilo Honig, zwei Kilo
Nüsse und 1,5 Kilogramm Schokolade mit in sein unterirdisches
Verlies. (APA/AFP)
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