Vom Grundsatz her ist Felderers Ansage aber schon diskussionswürdig: Warum sollte die Allgemeinheit dafür geradestehen, wenn sich jemand mit einem Gleitschirm auf dem Rücken einen Felsen hinunterstürzt oder andere Risikosportarten betreibt? Aber wo zieht man die Grenzlinie? Sollen nur Sportarten, die von einer breiten Masse der Bevölkerung betrieben werden, von der "normalen" Versicherung abgedeckt werden? Hier einen Konsens zu finden, ist praktisch unmöglich.
Auch der Ansatz, die Gesundheitsgefährdung als Kriterium heranzuziehen, ist realitätsfern. Felderers Vorschlag, dass jeder Raucher, der mehr als eine gewisse Menge von Nikotin konsumiert, höhere Prämien zur Krankenversicherung zahlen soll, ist nicht praktikabel. Wer kontrolliert das? Dann müsste sich auch jeder, der an einem Tag einige Glaserl Wein zu viel getrunken hat, selbst anzeigen. Oder wer mehr als einmal in der Woche einen Schweinsbraten isst. Man könnte es auch über eine eigene Gesundheitsabgabe versuchen – etwa aufs Leberkässemmerl.