Die Freude bei Marach nach dem Sieg war allerdings mehr als verhalten. Er wirkte eher deprimiert. Der Grund: Seine doch negative Körpersprache auf dem Platz und einige Wutausbrüche, die das Publikum ganz auf die Seite von Eitzinger brachten. "Das war das erste Mal, dass ich in Österreich ausgebuht wurde. Ich habe halt zweimal den Ball gegen die Plane geschossen", nahm sich der sensible ÖTV-Daviscupper den Unmut der Fans darüber zu Herzen.
Mögliches Duell mit Nalbandian
Dem Weltranglisten-102. winkt nun ein Duell mit der Nummer 4 der Welt, wenn sich Nalbandian gegen Chela durchsetzt. "Ich habe schon einige Male mit ihm trainiert. Ein Superspieler, Masters-Sieger. Da muss ich schon in Topform spielen, damit ich mithalten kann", so Marach.
Dabei hatte es zu Beginn gar nicht nach einem Sieg für den Blondschopf ausgesehen, sondern nach einer ähnlich glatten Niederlage wie in Kitzbühel. Der seit kurzem von Ronnie Leitgeb betreute Marach verlor Satz eins nach Service-Verlusten zum 2:4 und 2:6 glatt. Doch Eitzinger konnte sein Spiel danach nicht so durchziehen wie noch im Sommer. "Ich habe bei 1:1 ein schlechtes Aufschlag-Game gespielt und ihn wieder ins Match zurückkommen lassen", analysierte Etizinger. Im zweiten Satz glich der Tiroler zwar ein frühes Break nach 3:5-Rückstand noch auf 5:5 aus, musste seinen Aufschlag aber zum 5:6 neuerlich abgeben und den Satzgleichstand hinnehmen.
Umkämpfter dritter Satz
Im entscheidenden Durchgang sahen die rund 3.000 Zuschauer, darunter auch viele Kinder, die am Montag freien Eintritt hatten, gleich je zwei Service-Verluste auf beiden Seiten. Eitzinger konnte abermals ein 3:5 wettmachen, und stand bei 6:5 schon zwei Punkte vor dem Sieg. Das insgesamt dritte Aufeinandertreffen der beiden auf der ATP-Tour ging dann doch ins Tie-Break, in dem Marach seinen dritten Matchball zum "Zittersieg" nützte. "Rainer hätte das Match genauso gut gewinnen können", gab Oliver zu.