Die zunehmende Internationalisierung der Gesellschaft sowie neue Informations- und Kommunikationstechnologien machen auch vor der öffentlichen Verwaltung nicht Halt. Es gilt die Bürger eines Landes – so auch die Österreicher – als Kunden wahrzunehmen und diesen mit bestmöglichem Know-how auch im Sinne eines Dienstleisters zur Verfügung zu stehen. Vorbei also die Zeiten, da sich auch die österreichische Bevölkerung mehr als Bittsteller der öffentlichen Hand gesehen hat.

Schnellere Entscheidungsprozesse, transparente Abläufe und klare Verantwortlichkeiten erfordern hoch qualifizierte Mitarbeiter, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Der klassische Verwaltungsbeamte mit Ärmelschoner ist längst Vergangenheit, leistungsorientiertes Management die Zukunft.

"Auch vor dem Hintergrund der knappen öffentlichen Kassen sind energische Maßnahmen zur Verwaltungsmodernisierung unausweichlich", weiß Lehrgangsleiter Univ.-Prof. Dr. Walter Berka. "Sie sind aber nur dann erfolgreich, wenn die damit befassten Führungskräfte interdisziplinär denken gelernt haben und mit den aktuellsten, auch internationalen Entwicklungen vertraut sind. Genau das bietet unser Lehrgang", sagt er. Zielgruppe sind Führungskräfte und solche, die es werden sollen – aus der öffentlichen Verwaltung, respektive aus halböffentlichen Unternehmen und Institutionen.

Als Teilnahmevoraussetzungen werden ein Universitäts- oder Fachhochschulabschluss bzw. ein vergleichbarer Abschluss oder mehrjährige Führungsposition in einem Unternehmen genannt. Die Anzahl der Teilnehmer liegt mit 25 Personen im Schnitt. Die Lehrgangsgebühren betragen 22.500 Euro (inklusive Studienunterlagen und Prüfungsgebühren, exklusive Anreise, Unterkunft und Verpflegung).

International angelegt

Der berufsbegleitende viersemestrige Universitätslehrgang ist in sieben Module zu je zehn Tagen (auch Feiertage) gegliedert und stark international ausgerichtet. Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Jedes der zweiwöchigen Module steht unter einem anderen Themenschwerpunkt, der eng mit dem jeweiligen Studienort verknüpft ist.

So findet das Modul "EU-Recht" in Luxemburg und Brüssel statt, "Finanzmanagement" in Berlin; "Strategisches Management" wird an der Hochschule St. Gallen und "US-Politik" in New York und Washington gelehrt.

Mit Klausurarbeiten, Präsentationen und Hausarbeiten wird Erlerntes überprüft – Anwesenheit bei den Lehrveranstaltungen ist verpflichtend. Die Master-Thesis ist im letzten Semester zu verfassen und Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss und letztlich die Verleihung des akademischen Grades "MBA in Public Management". (Judith Hecht/DER STANDARD Printausgabe, 7./8. Oktober 2006)