"Da dieses Unkraut plötzlich häufiger in Kulturen vorkommt, zeitgleich mit Hirse reif wird und die Pflanzen bei der Ernte gleich hoch sind, liegt die erste Verhütung dieser Verunreinigung bei der Ernte (Das Kontrollieren der Felder vor der Ernte). Einmal mitgeerntet, weist bereits eine Pflanze bis zu 20.000 Samen auf und kann somit jede Ernte massiv verunreinigen. Da der Stechapfelsamen fast gleich groß ist wie die geschälte Hirse, ist er nur sehr schwer von der Hirse zu trennen. Der zweite Schutz vor einer Kontaminierung liegt in der aufwendigen Reinigung durch mehrfaches Durchlaufen durch Photozellen", so das Unternehmen weiter.
Nicht nur Bioware betroffen
Die Recherchen der Perlinger GmbH hätten zudem einen weiteren Fall von Stechapfelsamen-Kontaminierung ergeben - Ende August bei einem deutschen Futtermittelbetrieb mit ungarischer Hirse. "Bereits damals hätte man die gesamte Branche auf diese Problematik aufmerksam machen müssen. Dadurch ist anzunehmen, dass diese Problematik nicht nur Bioware betrifft, sondern selbstverständlich auch konventionelle Ware."
Es sei daher ratsam, die gesamte im Markt befindliche Hirse, ob Bio oder konventionell, auf Stechapfelsamen untersuchen zu lassen, meinte die Perlinger GmbH. "Der Großteil der Hirse wird immer noch durch Siebreinigung durchgeführt. Künftig wird jeder Getreidebetrieb auf Photozellenreinigung umstellen müssen, denn nicht nur Hirse ist davon betroffen. Außerdem ist es unbedingt erforderlich, diesbezüglich alle verarbeitenden Betriebe zu schulen", hieß es.
Laut der Supermarktkette Hofer wurden am vergangenen Freitag 942 Packungen aus den Regalen genommen, weitere 1.200 kamen von Konsumenten retour. Die Gesamtmenge betrug 17.202 Packungen.