Paris - Die Musikkritiker der bedeutendsten europäischen Fachzeitschriften und Radiosender haben die Wiener Philharmoniker zum besten Orchester Europas ernannt. Wie "Le Monde de la musique" in der Oktoberausgabe bekannt gab, führt das heimische Orchester die Rangliste mit 86 Punkten an, gefolgt vom Amsterdamer Concertgebouworkest mit nur einem Punkt Rückstand und von den Berliner Philharmonikern mit 79 Punkten.

Deutschland konnte zwar nicht den ersten Platz erringen, brilliert allerdings mit den meisten Anwesenheiten unter den ersten zehn. Neben den Berliner Philharmonikern scheinen auch die Dresdner Staatskapelle (48 Punkte), das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (47 Punkte) und das Orchester des Gewandhauses von Leipzig (37 Punkte) in der Rangliste auf.

An vierter und zehnter Stelle liegen die Briten mit dem Londoner Symphonieorchester (55 Punkte) und den Londoner Philharmonikern (9 Punkte). An achter Stelle befindet sich das Philharmonische Orchester von Sankt Petersburg (31 Punkte) und an neunter Stelle die tschechische Philharmonie (12 Punkte). Frankreich ist mit keinem einzigen Orchester vertreten.

"Für die Musikliebhaber ist Wien das unwiderstehlichste Orchester, jenes, für das man zu allem bereit wäre", schreibt "Le Monde de la musique" in einem Kommentar und fügt hinzu: "Es ist nicht unbedingt das Regelmäßigste in der Qualität. Man erinnert sich an eine besonders katastrophale Vierte Symphonie von Brahms im (Pariser) Theatre des Champs-Elysees unter der Leitung von James Levine. Aber Wien mit Kleiber, es gibt nichts Schöneres auf der Welt. Und Wien mit Muti, mit Abbado, mit Gergiev, mit Jensons, ist unvergleichlich!"

An der Abstimmung über das beste Orchester Europas beteiligten sich zehn Medien aus Deutschland, Großbritannien, Belgien, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg und der Schweiz. Jedes Medium hat eine Liste der zehn bevorzugten Orchester in absteigender Reihenfolge eingereicht, wobei zwischen zehn und einem Punkt zugeteilt wurden. Insgesamt wurden von den Medien 25 Orchester genannt. (APA)