Frankfurt - Die Münchner HypoVereinsbank (HVB) hat ihr Interesse an der 2007 zum Verkauf stehenden Landesbank Berlin (LBB) unterstrichen. "Wir werden in jedem Fall ein ernsthaftes Gebot abgeben, um im Großraum Berlin entscheidend voran zu kommen", sagte HVB-Vorstandschef Wolfgang Sprißler gegenüber dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe) laut Vorausmeldung vom Sonntag.

Dabei wäre die Bank auch zu einem "politischen Preisaufschlag" bereit, der den betriebswirtschaftlich gerechtfertigten Preis übersteige. "Mondpreise" wolle die Bank aber nicht zahlen. Sprißler hatte ein Interesse an der umbenannten Bankgesellschaft Berlin schon mehrfach signalisiert.

Fünf bis sechs Milliarden Euro

Experten sehen den Wert des Instituts bei fünf bis sechs Milliarden Euro. Der HVB sind durch die Übertragung mehrerer Töchter in Osteuropa an den italienischen Mutterkonzern UniCredit rund 6,5 Milliarden Euro zugeflossen. HVB soll nach der Übernahme durch UniCredit vor allem im deutschen Privatkundengeschäft wachsen. Die Deutsche Bank hatte sich im Juni in Berlin mit dem Kauf der Bankgesellschaft-Tochter Berliner Bank positioniert, die das Land auf Grund von Auflagen der EU verkaufen musste. Die Muttergesellschaft muss bis Ende 2007 abgegeben sein.

Für die Landesbank Berlin interessiert sich aber auch das Sparkassenlager. Die Fondsgesellschaft DekaBank hatte erst in der vergangenen Woche stellvertretend für die deutschen Sparkassen zehn Prozent an der LBB gekauft. (APA/Reuters)