München - Der Anwalt Michael Witti und sein US-Kollege Ed Fagan wollen Siemens wegen des Transrapid-Unglücks im deutschen Emsland verklagen und suchen dafür Mandanten. Der Konzern habe die Technik geliefert, bei der ausreichende Sicherheitsmechanismen gefehlt hätten, sagten die Juristen am Freitag in München. Derzeit liefen Gespräche mit Betroffenen und Hinterbliebenen des Unglücks. "Es ist noch nichts unterzeichnet", sagte Witti.

Der Anwalt verwies auf das Unglück der Gletscherbahn in Kaprun und sagte: "Wir sehen eine enorme Duplizität der Ereignisse." Der Transrapid war am 22. September auf der Teststrecke im Emsland in einen Werkstattwagen gerast. Bei dem Unglück wurden 23 Menschen getötet und zehn verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen die beiden Fahrdienstleiter, die die Strecke freigegeben hatten. Hinweise auf technische Fehler fanden die Ermittler keine.

Unglück in Kaprun

In der Kapruner Gletscherbahn hatte ein defekter Heizstrahler am 11. November 2000 ein Feuer im Tunnel ausgelöst, in dem 155 Menschen ums Leben kamen. Die Hinterbliebenen der Opfer sollen von Versicherungen und aus öffentlichen Mitteln durchschnittlich 100.000 Euro Entschädigung erhalten. Opfer-Anwalt Witti hatte durchschnittlich 750.000 Euro gefordert.(APA/AP)