Salzburg: Bürgerbegehren nach Kontracom-Festival in Sicht
Initiatoren von "Salzburg bleib frei" reichten noch 550 Unterschriften nach - Bürgermeister Schaden: Will von Festival nie wieder hören
Redaktion
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Salzburg - Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (S) ist wirklich sauer: Das heftig umstrittene Kunstfestival Kontracom dürfte der Mozartstadt nun auch noch ein rund 40.000 Euro teures Bürgerbegehren "aufs Auge" drücken: Im Rahmen des Festivals hatte der Schweizer Christoph Büchel das Begehren "Salzburg bleib frei" eingeleitet. Vermutlich gibt es jetzt genug Unterschriften, dass eine stadtweite Abstimmung eingeleitet werden muss.
Kosten von rund 40.000 Euro
3.794 Unterstützungs-Unterschriften hatten die Betreiber vor zwei Wochen übergeben, 1.839 davon waren gültig. Dem Gesetz entsprechend erhielten die Initiatoren ein zweiwöchige Frist, um die fehlenden 161 Unterschriften nachzureichen, damit das Begehren eingeleitet werden muss. Donnerstagabend übergaben die Betreiber nochmals 550 Unterschriften, schilderte Schaden der APA. "Diese werden nun rechtlich geprüft, wenn es jetzt genügend Unterschriften sind, dann müssen wir das Begehren durchführen", so der Bürgermeister.
Das heißt, dass für eine ganze Woche lang etliche Wahllokale eingerichtet werden müssen, die Abstimmungszettel und die Kundmachungen müssen gedruckt werden, die Hauptwahlbehörde ist beschäftigt, was sich mit Kosten von rund 40.000 Euro niederschlagen wird. "Die Kosten werde ich Kontracom weiterverrechnen, und dann will ich von dem Festival nie wieder etwas hören", meinte der wütende Bürgermeister. "Was am Anfang als Ironie geplant war, ist jetzt in dieser trotzigen Art nicht mehr witzig. Das ist starker Tobak."
Aufregung um die Kunstwerke
Die Unterschriftenaktion Büchels sollte ein ironischer Kommentar zur Aufregung um die Kunstwerke beim Festival sein. Kontracom hat von Mitte Mai bis Mitte Juli gedauert. Dabei wurden provokante Stücke mitten in der Stadt ausgestellt. Am heftigsten öffentlich gewettert wurde über einen auf dem Kopf stehenden Helikopter auf dem Residenzplatz sowie einen Bauzaun am Rande des barocken Mirabellgartens. (APA)
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