Bei Pininfarina

wurden also Pläne zur eleganten Öffnung des Bestsellers in Auftrag gegeben. Stolperstein auf dem Weg zur italienischen Grandezza war die Vorgabe, mit einem zweigeteilten Dach zu arbeiten. Ford sieht darin Vorteile bei Verlässlichkeit, Verwindungssteifheit und Platzverhältnissen im Kofferraum (so er seinem Namen gerecht werden soll).

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Heraus

kam eine schön gezeichnete Coupéform mit fließenden Linien und schönem Abgang des Daches in ein gar nicht so hohes Heck. Trotzdem möchte man die Fahrgastzelle ein paar Zentimeter nach hinten schieben, um dem Ganzen den letzten Schliff und Schmelz zu geben.

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Geht aber nicht.

Dach braucht Platz, und dafür haben sie es ohnehin respektabel hingekriegt. Noch ein paar Worte zum Dach: Wiegt 30 Kilo weniger als vergleichbare Dreigeteilte, turnt in nur 29 Sekunden in den Kofferraum, der übrigens selbsttätig schließt, und stellt dann immer noch 248 Liter Volumen für ein mittelgroßes Wochenendgepäck bereit.

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In

geschlossenem Zustand wird man über 534 Liter froh.

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Wo Linien

optisch verstärkt werden sollten, unterstrich man sie mit Chrom, und ein glücklicher Zufall wollte es, dass die Konzernvorgabe, die ordinäre Focus-Front zu verbauen, aus Zeitgründen zu Gunsten der Spezialanfertigung für das Coupé-Cabriolet zum Opfer fiel. Nun weist die wohl eine familiäre Ähnlichkeit auf, bekam aber mehr Klasse durch die sensiblere Interpretation.

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Insgesamt

tritt der merkwürdige Effekt auf, dass man den ersten Widerstand gegen die Erscheinung des Focus CC im näheren Umgang mit ihm verliert. Und gegen Ende der Testfahrten findet man ihn echt schön. Liegt das am Licht unter den Pinien? Am herzzerreißenden Gehügle der Toskana, dem entlang er sich schwang im Einklang mit der Schönheit der Umgebung?

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Gleichzeitig

tat er noch etwas. Er fuhr offen so erschütterungsfrei wie eine verlötete Limousine, zauste nicht das Haar und ließ nur hinter der Seitenscheibe gerade soviel köstlichen Duft herein, dass man immer wusste, wo man war. Er unterstützte also auch die bedeutende olfaktorische Komponente des Cabriofahrens.

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Ford

hat so viel in die Versteifung der Karosserie investiert, dass er hier den besten Konkurrenten ebenbürtig ist und die meisten überholt.

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Heiter

stimmt das Fahrgefühl, das vom faulen Cruisen auf forcierte Gangart gesteigert nichts von seiner straff versammelten Weichheit verliert. Der Focus CC schmiert die Kurven richtig aus. Wenn der Motor mitspielt. Und das kann der Diesel besser als der Benziner. Dieser will nämlich in höchsten Tourenzahlen unterhalten werden, um sich zu einer gewissen Sportlichkeit zu entschließen. Dann säuft er allerdings wie ein schwerer Chianti-Verehrer.

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In schönster Harmonie

mit seinem Auftrag schmiegt sich der Diesel in das CC-Konzept. Unterstützt zurückgelehntes Dahinströmen mit Schmalz auf niedrigsten Touren, kann sich aber auch zu dynamischer Stilistik mit breit anliegenden Drehmoment entschließen. Und wenn das 6-Gang-Getriebe fliegende Gedanken zu häufig unterbricht, so verzeiht man seufzend. (Andreas Hochstöger, AUTOMOBIL)

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