Ausschließlich A1-KundInnen
Für Ärger unter Mobilfunkkunden im Zug ist dennoch gesorgt, denn von den technischen Verbesserungen profitieren ausschließlich A1-Kunden. Denn die Staatsbahn ließ sich die seit Jahren versprochenen Investitionen von der - ebenfalls teilweise im Staatsbesitz befindlichen - Telekom-Austria-Tochter Mobilkom fast zur Hälfte refinanzieren. Wie Standard-Recherchen ergaben, hat Mobilkom drei der sieben investierten Millionen Euro übernommen.
Wertvolle Gegenleistung
Und dafür natürlich eine wertvolle Gegenleistung erhalten: Die technischen Neuerungen stehen A1 exklusiv zur Verfügung. Der Deal zwischen den beiden Staatsbetrieben sorgt nicht nur bei Fahrgästen für Unmut, sondern vor allem bei den Konkurrenten T-Mobile (plus Telering), One (mit Yess).
Außer One-Chef Jörgen Bang-Jensen will sich kein Handynetzbetreiber zur ÖBB-Vorgangsweise äußern. Er lässt gerade prüfen, ob gegen das Ausschreibungsgesetz verstoßen wurde.
Gratis miteinander telefonieren
Fündig werden könnte er eventuell bei einem Handydeal, der zu Jahresanfang über die Bühne gegangen ist: Damals hat die ÖBB-Traktion, eine Tochter der Absatzgesellschaften Personen- und Güterverkehr AG, einen Auftrag für ein Virtual Private Network (VPN) mit 5000 Mobiltelefonen vergeben, in dem Lokführer und Streckenposten gratis miteinander telefonieren können. Diese Ausschreibung habe T-Mobile gewonnen und zwar mit einer Million Preisdifferenz gegenüber dem deutlich teureren A1-Angebot, wie involvierte Eisenbahner wissen wollen. Dass die Eisenbahner nun trotzdem mit A1-Handys telefonieren, liege daran, dass sich A1 auf Drängen der ÖBB bereit erklärt habe, beim Handyausbau auf der Westbahn kräftig mitzuzahlen.
Kein Zusammenhang