Elisabeth Gehrer war, man kann es nicht anders sagen, ein Segen für BildungspolitikredakteurInnen. Uns wurde nie langweilig, weil im Wochentakt neue Gehrer-Ideen hereinschneiten.
Gerade hatte man die Studiengebühren verdaut, kam das Universitätsgesetz 2002, kaum war das halbwegs verarbeitet, kamen die Zugangsbeschränkungen. Zwischendurch ereignete sich eine für Österreich peinliche PISA-Studie, was die Ministerin allerdings keineswegs entmutigte. Nebenbei wurde ein demokratiepolitisch zumindest bedenkliches Hochschülerschaftswahlrecht entworfen. Und wem das noch nicht reichte, der bekam von ihr gute Tips zum Kinderzeugen (Kinder statt Party - wir erinnern uns). Soviele groteske bildungspolitische Ideen, wie Gehrer in knapp 11 Jahren Regierungszeit umgesetzt oder angedacht hat, wird wohl nie wieder ein Bildungsminister zu Stande bringen.
Dafür wurden drängende Probleme, wie beispielsweise die bessere Förderung ausländischer SchülerInnen oder die bessere Ausstattung der Universitäten, sträflich vernachlässigt. Sogar überzeugten ÖVP-AnhängerInnen, gerade im studentischen Umfeld, war Gehrer damit oft ein Dorn im Auge.