Der österreichische Markt der Telekomanbieter im Festnetzbereich zählt per morgen, Freitag, einen weiteren Mitspieler. Die Callino Gesellschaft für Telekommunikationsdienste GmbH, Wien, will zunächst mittelständische Unternehmen - "das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft" - mit einer großen Produktvielfalt sowie gutem Service und guter Betreuung durch das eigene Call Center als Kunden gewinnen. Die 100-Prozent-Tochter der weltweit tätigen Formusgruppe, die 1996 von der Chase Manhattan Bank zusammen mit anderen internationalen Banken und Investmentfonds gegründet wurde, um einen weltumspannenden Telekommunikationsverbund aufzubauen, will bis zum Jahr 2005 in Österreich mit 150 Mitarbeitern bis zu drei Mrd. S (218 Mill. Euro) investieren und bis dahin auf zwei Mrd. S jährlichen Umsatz kommen, sagte Callino Geschäftsführer Wolfgang Siegl heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz zum Netzstart in Wien. "Wir erwarten uns regen Zulauf seitens der mit den übrigen alternativen Netzbetreibern unzufriedenen Kunden", zeigt sich Siegl trotz des späten Markteintritts - 65 Unternehmen sind in Österreich Konzessionsinhaber für Sprachtelefonie - optimistisch. Noch heuer sollen sich 5.000 Firmenkunden für Callino entschieden haben, Ende 2005 will Siegl 50.000 gewerbliche Kunden - rund ein Drittel des heimischen Klein- und Mittelunternehmen-Marktes - unter Vertrag haben. In Deutschland sei Callino seit einem Jahr im Netz und zähle derzeit 15.000 Kunden. Vorerst nur im Osten In einer ersten Phase tritt Callino in Wien, Nieder- und Oberösterreich und dem Burgenland als Festnetzanbieter mit Call by Call, Routing und Preselection auf. Eine Bindefrist oder Mindestumsatz seien keine Voraussetzung, um Callino-Kunde zu . Für Business-Kunden gebe es einen EU-Spezialtarif, in Kürze werde auch ein Tarif für Home-Office-Kunden eingeführt, auch werde es einen Filialtarif geben. In einer zweite Phase werden die Angebote auf ganz Österreich ausgedehnt und die Produktpalette speziell für die Nutzung des Internet erweitert. So will Callino etwa branchenorientierte Internet-Suchmaschinen entwickeln. Aber auch im Bereich Mehrwertnummern ortet Siegl großes Potenzial. Sobald man über genug Mitarbeiter verfüge will man auch versuchen, Großkunden an Land zu ziehen. (APA)