Frontaler Zusammenstoß
Eine Passagiermaschine des Typs Boeing 737-800 der brasilianischen Gesellschaft Gol war am vergangenen Freitag nach einem Zusammenstoß mit der Embraer in 11.000 Metern Höhe im Bundesstaat Mato Grosso abgestürzt. Experten ermittelten unterdessen, die Maschinen seien frontal zusammengestoßen. Die Boeing sei dabei in der Luft "aufgerissen" worden. Nach neuesten Gol-Angaben waren 154 und nicht, wie es zunächst geheißen hatte, 155 Menschen an Bord. Die Bergungsarbeiten im dichten Dschungel waren auch eine Woche nach dem Unglück noch im Gange.
Der Arbeitgeber der US-Piloten, ExcelAire, verpflichtete unterdessen den früheren brasilianischen Justizminister Jose Dias als Anwalt. Im Interview mit dem Nachrichtenportal G1 sagte dieser, die Piloten blieben entgegen den Beschuldigungen bei ihrer Aussage, sie seien "in korrekter Höhe geflogen und hätten mehrfach Kontakt mit dem Kontrollturm versucht". Es habe auch keine Flugkunststücke gegeben. Die Piloten hätten den Zusammenstoß kaum gespürt.
"Blöde Ausreden"
Luftwaffen-Ermittler sprachen von "blöden Ausreden" der Piloten. Erste Untersuchungen der Flugschreiber hätten ergeben, dass die Embraer in 37.000 Fuß (11,3 km) und somit als "Geisterfahrer" geflogen sei. Die Flugschreiber der Embraer würden auch darüber Auskunft geben, ob die Piloten das Transponder-System, das die genaue Ortung der Maschine erleichtert, ausgeschaltet hätten.
Die Bundespolizei hat unterdessen Ermittlungen gegen die Piloten Joe Lepore und Jan Paladino wegen möglichen "fahrlässigen Totschlags" aufgenommen. Ihre Pässe wurden konfisziert. Es war das schwerste Flugzeugunglück in der Geschichte Brasiliens. Die Embraer, die in die USA unterwegs war, hatte eine halbe Stunde nach dem Zusammenstoß mit der von Manaus nach Brasilia fliegenden Boeing schwer beschädigt auf einem Militärstützpunkt notlanden können. Sieben US-Bürger waren an Bord.