Bene-Vorstand Wiegmann: "Die Branche konsolidiert sich. Davon wollen wir profitieren."

Foto: Standard/Bene AG
Wien - Büromöbelhersteller Bene ist startklar für die Börse. Der Konzern wird in den kommenden Wochen den Sprung an die Börse wagen, sind sich Finanzexperten einig. Das kolportierte Transaktionsvolumen sind 80 Millionen Euro. Emissionspartner ist dem Vernehmen nach die RCB. Der Schritt kommt für Finanzkreise nicht überraschend, bei Bene selbst gibt man sich noch zurückhaltend. Der Börsengang sei ein möglicher Schritt. Vorbereitungen dafür laufen, für Details sei es aber zu früh.

Das nötige Fitnessprogramm hat die Gruppe absolviert: Nach dem Rekordjahr 2005/06 weist die Bene-Gruppe auch im ersten Halbjahr 2006/07 stärkeren Umsatz, mehr Aufträge und höheren Gewinn aus. Der Umsatz stieg um 4,2 Prozent auf 88,1 Millionen Euro. Das Ebitda erhöhte sich um 31,9 Prozent auf 9,9 Millionen Euro. Und mit einer Ebitda-Marge von 11,3 Prozent reihen sich die Österreicher ins Spitzenfeld vergleichbarer internationaler Büromöbelproduzenten.

Bene-Vorstandschef Frank Wiegmann sieht für den Konzern im Standard-Gespräch vor allem in Deutschland und Osteuropa neue interessante Akquisitionschancen. "Der Markt ist stark fragmentiert. Doch die Branche konsolidiert sich, und davon wollen wir massiv profitieren." Bene erzielt derzeit mit 74 Vertriebsniederlassungen rund 66 Prozent des Geschäfts im Export. Hauptmarkt ist Deutschland. Wiegmann: "Der Markt macht uns derzeit richtig Freude." Aber auch Länder wie Russland und die Ukraine füllen die Auftragspolster.

Das langjährige Sorgenkind der Gruppe, die deutsche Objektform, ist laut Wiegmann nachhaltig saniert. Größter Produktionsstandort ist das Büromöbelwerk Waidhofen. Dass Fertigungskapazität schrittweise von Österreich nach Polen wandert - Bene betreibt dort mit Partnern eine verlängerte Werkbank - schließt er aus. "Wir bleiben in Österreich." Bene hat die Zahl der Arbeitsplätze zuletzt um rund 100 auf 1208 Jobs erhöht. Weitere Mitarbeiter seien quer durch alle Sparten gesucht. (vk, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.9.2006)