Natürlich nervt Marika Lichters Penetrant-Präsenz. Allerdings: Die "Dancing Queen" legt sich seit Jahren für Franz Vranitzkys Initiative "Wider die Gewalt" ge-waltig ins Zeug. Am Montag holte sie etwa (u. a.) Andrea Händler, Dolores Schmidinger und Gerhard Bronner auf die Kammerspiele-Bühne - und Harald Serafin durfte zu Recht "wunderbar!" posaunen.

Unter Wuchteldruckern

Ein neues Frisur-Vokabel für Pröll (Polster herzend).

Stimmt: Das "Karls" am Wiener Karlsplatz (dort, wo einst das "Noodles" einging) ist ein Echte-Kicker- und Erdige-Politiker-Lokal. Trotzdem war es Montagabend mit Toni Polster und Erwin Pröll eigentlich "falsch" besetzt. Denn die Hütte gilt als grün-weiß und orange. Grün-Weiß, weil das Karls-Umfeld für Rapid "catert". Orange, weil hier Sonntagabend das BZÖ feierte.

Aber weil Polster schon zur Eröffnung kam und das Lokal nach den Orangen gut gelüftet wurde, konnte Achim Schneyder hier am Montag sein Buch "Polster - ein Leben in 90 Minuten" (Egoth-Verlag) ohne Reibungsverluste präsentieren. Polster las leider nicht selbst. Er verriet allerdings, dass er vom Austro-Fußball die Nase gestrichen voll habe und überließ das Wuchteldrucken zur Gänze Dieter Chmelar. Der routinierte Schmäh-Loghorrhötiker nutzte die Chance zum Solo souverän - und besetzte den Lehrstuhl wider das Aussterben "volkstümlicher" Begriffe: Dass Erwin Prölls Frisur im Volksmund "Fleischhaube" heißt, wusste schließlich nicht einmal Niederösterreichs Landeshauptmann. (DER STANDARD Printausgabe 4.10.2006)