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Obwohl sich LCD-Fernseher seit Jahren boomender Nachfrage erfreuen, musste Branchenpionier Sharp , der im Jahr 2000 noch 86 Prozent des jungen Markts kontrolliert hatte, in den vergangenen Jahren Federn lassen. Mit jährlichen Zuwachsraten von 13 Prozent blieb Sharp weit hinter dem Marktwachstum zurück. Derzeit muss sich der japanische Konzern mit einem Marktanteil von 11,8 Prozent begnügen und rangelt mit Sony um die dritte Position auf dem Weltmarkt hinter Philips und Samsung, berichtet die BusinessWeek. Das soll sich nun ändern. Mit einer millionenschweren Werbekampagne und einem kräftigen Ausbau der Kapazitäten will sich Sharp nun wieder nach vorn katapultieren. Problematisch Nach Meinung von Experten ist eines der großen Probleme, die Sharp bisher plagten, die geringe Produktionskapazität. Im vergangenen Jahr etwa explodierte der Absatz von LCD-Fernsehern von 8,8 auf 21,2 Millionen (plus 140 Prozent). Weil die Produktionskapazitäten bei Sharp aber ausgereizt waren, konnte der Konzern nur rund vier Mio. Geräte herstellen und damit gerade 47 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit dem Bau einer 1,4 Mrd. Dollar teuren Fabrik in Japan will Sharp bis zum Jahresende seinen monatlichen Ausstoß verdoppeln. Darüber hinaus soll im Frühjahr 2007 eine neue Fabrik in Polen eröffnet werden. Verbreitung Laut BusinessWeek habe Sharp sich in den vergangenen Jahren auch zu wenig um die weltweite Verbreitung seines Markennamens gekümmert, während etwa Samsung und Sony Milliardenbeträge in entsprechende Imagekampagnen gesteckt haben. Kein Wunder also, dass Sharp rund 62 Prozent seiner Umsätze und 89 Prozent der Gewinne auf dem Heimatmarkt Japan generiert. Dem relativ niedrigen Bekanntheitsgrad in Europa und den USA will Sharp nun mit einer aggressiven Werbekampagne begegnen. Bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres soll das Marketingbudget auf 170 Mio. Dollar verdoppelt werden. Um in der heiß umkämpften LCD-TV-Branche Erfolg zu haben, müsse sich Sharp insbesondere auf das Großformat konzentrieren. "Es ist obligatorisch für alle Highend-Hersteller, großformatige Fernseher zu produzieren", erklärt Gartner-Analyst Paul O'Donovan. Nach Prognosen der Marktforscher von DisplaySearch soll im Jahr 2010 allein in den USA fast die Hälfte aller verkauften Flachbild-Fernseher mit einer Bildschirm-Diagonale von 37 Zoll ausgestattet sein, nach 16,5 Prozent in diesem Jahr. Anteil In Deutschland ist Sharp mit 28,8 Prozent am deutschen TV-Hersteller Loewe beteiligt. Loewe hat nach der Verabschiedung von der Produktion der klassischen Röhrengeräte die Trendwende geschafft. Mittlerweile hat sich Loewe in Deutschland einen Marktanteil im LCD-TV-Segment von 11,3 Prozent erobert. (pte)