Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA

Paris - Die französische Polizei hat erneut Ermittlungen gegen den Kunsträuber Stéphane Breitwieser aufgenommen, nachdem dieser in seinen Memoiren Diebstähle eingestand, für die er bislang nicht verurteilt wurde. In dem Buch "Confessions d'un voleur d'art" (Geständnisse eines Kunstdiebs) spricht der Franzose von 300 gestohlenen Kunstwerken, während er für 239 verurteilt wurde. Insbesondere spüren die französischen Behörden einem Gemälde von Corot nach, das 1998 im Pariser Louvre gestohlen worden war und nie wieder gefunden wurde. Gefahndet wird auch nach zwei gestohlenen Sisley.

"Diebstähle, die wir nicht kennen"

Breitwieser hatte zwischen 1994 und 2001 in zahlreichen europäischen Museen in Frankreich, Österreich, Dänemark, Belgien und der Schweiz Kunstwerke für mehr als 10 Mio. Euro entwendet. Die Ermittlungen sind nach Angaben der Polizei aber umso schwieriger, als die Mutter des 35-Jährigen nach dessen Festnahme zahlreiche Kunstwerke zerstört hatte. Zu diesen zählt auch ein wertvolles Bild des Rembrandt-Schülers Gerard Dou, das im Mai 2001 aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck gestohlen worden war.

"Er spricht in dem Buch von Diebstählen, die wir nicht kennen, und es ist daher normal, dass die Polizei ihn wieder vernehmen will", erklärte Bernard Darties vom französischen Zentralamt zur Bekämpfung des Handels mit gestohlenen Kunstwerken. Breitwieser war 2001 in der Schweiz verhaftet und zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Danach wurde er zu drei Jahren Haft in Frankreich verurteilt, von denen zehn Monate auf Bewährung ausgesetzt wurden. Seit dem 22. Oktober 2005 ist Breitwieser wieder auf freiem Fuß. Seine Memoiren veröffentlichte er im Pariser Verlag Anne Carrière. (APA)