"In den letzten sechs Jahren entstand durch eine Austerity-Politik der Politiker gegenüber den Vertretenen eine neue Unerreichbarkeit der Politik für Kritik", so Streeruwitz, "Das liegt am klerikofaschistischen Erbe der ÖVP, das als einzige christlich motivierte Maßnahme die Auslöschung der Errungenschaften des 18. Jahrhunderts vorsieht und damit die Forderungen der Dollfuß'schen Trabrennplatzrede erfüllt und dies in der überschießenden Förderung von Festspielen zum Ausdruck bringt. Kunst und Literatur müssen wieder in ihrer Aufgabe gesehen werden, die Suche nach den gesellschaftlichen Wahrheiten des Jetzt zu betreiben."
Kultur, Festspiele und Tourismus
Konkret müssten "dezentrale künstlerische Projekte und die Förderung der Produktion von neuen Texten in allen Künsten und der Literatur (...) Vorrang vor den musealen Selbstvergewisserungen der Repräsentationskultur haben. Festspiele gehören allenfalls in den Bereich des Wirtschaftsministeriums als touristische Fördermaßnahmen, da sie mit Kunst oder Literatur nichts zu tun haben."
Zu der losgebrochenen Diskussion um die Schaffung eines Kulturministeriums betonte Streeruwitz: "Eine Ministerkompetenz zu Kunst und Kultur würde diesem Bereich wieder die Geltung verschaffen, die er als 'Chefsache' nun unter wem auch immer vollkommen verloren hatte. Selbstverständlich setzte ein solches Ministerium nicht nur Kompetenzen für diesen Bereich voraus, sondern auch eine kompetente Person."
"Zerstörung der letzten sechs Jahre"