Bild nicht mehr verfügbar.

Macht derzeit Luftsprünge vor Freude: Michael Schumacher.

Foto. Getty/Rys
Shanghai/Wien - Michael Schumacher gerät nach seinen Sieg in Shanghai und der kaum noch für möglich gehaltenen Wende im WM-Kampf schon beim Gedanken an das nächste Rennen am Sonntag in Suzuka ins Schwärmen. "So soll es in Japan (07:00 Uhr/ORF 1, RTL und Premiere) weitergehen. Jetzt beginnt die WM bei Null, mehr kann man doch nicht wollen. Es wird sicher ein toller Fight - ich liebe so etwas", meinte der designierte Grand-Prix-Ruheständler.

Das Rennen sei für ihn schon immer eines der fahrerischen Highlights gewesen. "Der Kurs ist ein Traum, vor allem der erste Sektor. Den zu fahren ist einfach klasse: die S-Kurven, der Rhythmus - geil", teilte Schumacher am Dienstag auf seiner Internetseite mit. Als doppelt wertvoll stufte er den Erfolg in China ein. "Es war ein willkommener Motivations-Push, auch wenn wir den nicht wirklich brauchen: Wir sind alle heiß auf den Titel."

Alle sind begeistert

Auch Ferrari-Teamchef Jean Todt war nach der grandiosen Aufholjagd - 25 Punkte binnen drei Monaten - begeistert: "Wenn man zurückschaut, wo wir nach Montreal lagen und Michael seinen ärgsten Rivalen nun eingefangen hat, ist das eine weitere Bestätigung dafür, niemals aufzugeben."

Über Schumachers famose Fahrt freute sich allen voran Ferrari- und Fiat-Chef Luca di Montezemolo: "Nachdem ich mit Mühe einem Herzinfarkt entkommen bin, kann ich sagen, dass es wunderschön ist, auf diese Art und Weise in China zu siegen." Es sei eine perfekte Mannschaftsleistung gewesen mit einem "Super-Schumacher".

Zweieinhalb Wochen zum Finale

Bis zum Finale in Brasilien sind es noch zweieinhalb Wochen. 116:116 lautet der Punktestand zwischen Schumacher und Alonso in der Fahrerwertung vor den letzten beiden von insgesamt 18 Saisonrennen. Zum ersten Mal ist Schumacher in dieser Saison auf Platz eins dank der größeren Anzahl an Siegen (sieben gegenüber sechs von Alonso) und damit seinem WM-Triumph im Finale von Sao Paolo am 22. Oktober näher als der Titelverteidiger; zugleich ist es das erste Mal seit Schumachers WM-Triumph am 24. Oktober 2004, dass der Deutsche die Führung in der Gesamtwertung inne hat.

Ein Sieg in Japan und keine Punkte für Alonso, der zuletzt mit seinem Team kleine psychologische Nadelstiche in Schumachers Richtung abgegeben hatte, und Schumacher wäre sogar vorzeitig Weltmeister. "Wir können mit Recht optimistisch sein", befand Technik-Direktor Ross Brawn. "Wir dürfen aber nichts dem Glück überlassen."

Renault verspricht: "Das Auto wird fantastisch sein"

In Shanghai setzten Schumacher, Ferrari und Bridgestone auf die richtigen Pneus. Prognosen für Suzuka, wo Schumacher 2000 auf seinen ersten WM-Titel mit der Scuderia anstoßen konnte, wollte der 37-Jährige keine abgeben, während Rivale Alonso von Hersteller Michelin schon "bessere Reifen" als in China einforderte. Renaults Technik-Direktor Pat Symonds versprach seinem spanischen Meisterfahrer: "Das Auto wird in Suzuka fantastisch sein."

Bange ist Schumacher, der zwei seiner sieben WM-Titel in Suzuka unter Dach und Fach brachte, deswegen aber nicht. "Die Strecke hat uns aber immer gelegen. Drückt uns die Daumen - dann schaffen wir es irgendwie schon", forderte er die Fans auf, damit er in Sao Paulo nach seinem 250. WM-Lauf mit dem achten WM-Titel aus der Formel 1 aussteigen kann. Die Statistik spricht für Schumacher: Mit mindestens sieben Saisonsiegen holte er immer den Titel.(APA/dpa)