Managua/Panama - Als Konkurrenz zum Panama-Kanal will Nicaragua eine Wasserstraße vom Pazifik zum Atlantik bauen. Das kündigte der Präsident des mittelamerikanischen Landes, Enrique Bolanos, am Montag bei einer Konferenz der Vereidigungsminister der Staaten Amerikas in Managua an. Der Kanal soll Nicaragua auf einer Länge von 280 Kilometern durchqueren, 18 Milliarden Dollar (14,2 Mrd. Euro) kosten und in zwölf Jahren fertig gestellt sein. Durch diesen Kanal könnten Schiffe mit einer Größe von bis zu 250.000 Tonnen fahren.

Der Bau eines Kanals durch Nicaragua ist bereits in früheren Zeiten erwogen worden. Die Idee lebte wegen des zunehmenden internationalen Containerschiffsverkehrs wieder auf, da der nahe Panama-Kanal mit seinen derzeitigen Kapazitäten nicht mehr ausreicht. Am 22. Oktober soll dort die Bevölkerung über eine Erweiterung entscheiden, die über fünf Milliarden Dollar kosten wird und vor allem von Umweltschützern abgelehnt wird.

Unmittelbar nach der Ankündigung von Bolanos warnte Adolfo Ahumada, einer der Direktoren der panamaischen Kanalgesellschaft, vor einer Ablehnung des Erweiterungsprojektes. Dies werde zu einem Rückschlag für die wirtschaftliche Entwicklung in Panama führen, sagte er am Montag vor der Presse in Panama-Stadt.(APA/dpa)