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Zahlenfreak klopft an die Himmelpforte

Das Finanzministerium in der Himmelpfortgasse ist nach dem Kanzleramt die Schaltzentrale jeder Regierung. Den VP-nahen "parteiunabhängigen" Finanzminister Karl-Heinz Grasser beerben soll SP-Finanz- und Budgetsprecher, Christoph Matznetter. Der gelernte Steuerberater hat sich nicht nur den Ruf als schärfster Grasser-Kritiker erarbeitet, sondern auch die Partei mitsaniert. In Matznetters Umfeld nennt man aber auch andere Namen, etwa Siemens-Chefin Brigitte Ederer.

APA-FOTO: HANS KLAUS TECHT

Liberale Vordenkerin für die Justiz

Die Gründerin des Liberalen Forums könnte auch einer SPÖ-geführten Regierung angehören - als unabhängige Justizministerin. Dies hat auch Parteichef Alfred Gusenbauer angedeutet. Heide Schmidt, die derzeit dem "Institut für eine offene Gesellschaft vorsteht, gilt als integer, sie ist Juristin und könnte anstehende Reformen umsetzen. Allerdings ist sie immer noch Feindbild des rechten Lagers. Ihre Ernennung wäre aber auch der Dank der SPÖ für die Unterstützung der Liberalen im Wahlkampf.

Standard/Regine Hendrich

Erfolgreicher Wahlmanager als Innenminister

Norbert Darabos ist nach seiner gelungenen Organisierung des Wahlsieges der SPÖ zweifelsfrei zu Höherem berufen. Ihm werden beste Chancen eingeräumt, das Innenministerium - sein Wunschressort - übernehmen zu können. Auch Ex-Polizeigeneral Franz Schnabel notiert an der Gerüchtebörse.

Standard/Matthias Cremer

Global 2000 kommt zu Ministerehren

Ulli Sima lernte ihr politisches Handwerk bei der Umweltschutzorganisation "Global 2000". Die 38-Jährige hatte mit dem "Gentechnik-Volksbegehren" auf sich aufmerksam gemacht. 1999 holte sie Viktor Klima als SPÖ-Kandidatin und "Quereinsteigerin" in den Nationalrat, seit 2005 ist Sima Umweltstadträtin in Wien.

Standard/Matthias Cremer

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Zwei Wienerinnen für die Gesundheit

Molekularbiologin Sima gilt freilich auch als Ministerkandidatin für das Gesundheitsressort - ebenso wie die Wiener Gesundheitsstadträtin Renate Brauner.

APA/GUENTER R. ARTINGER

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Mister Pisa als Sanierer des Schulsystems

Für ein rotes Bildungsministerium kommt ein Mann infrage, der drei Angebote hatte: Mister Pisa Günter Haider boten SP, VP und Grüne ein Minister-Ticket. Das Wahlergebnis habe die Chance auf Umsetzung der Vorschläge der Zukunftskommission "auf jeden Fall erhöht", sagte er Montag. Ebenfalls im Gespräch als Wissenschaftsminister ist Josef Broukal, gegenüber derStandard.at aber winkte er ab: "Nein, dieses Amt reizt mich nicht."

REUTERS/Herwig Prammer

Ein eigenes Ministerium für Frauenpolitik

Kein Appendix-Ressort, sondern ein eigenes Ministerium will die SPÖ wieder für frauenpolitische Anliegen errichten. Anwärterinnen für das Amt als Frauenministerin sind zuvorderst SP-Frauensprecherin und Wiener Spitzenkandidatin Andrea Kuntzl.

Standard/ Regine Hendrich

Stadträtin als Alternativkandidatin

Auch die Wiener Integrations- und Frauenstadträtin Sonja Wehsely wäre dafür eine Alternativkandidatin. Sollte an das Innenministerium ein Integrationsstaatssekretariat angegliedert werden, wäre Wehsely dafür ebenfalls prädestiniert.

Standard/Andy Urban

Fixstarter im schwarzen Team mit Ambitionen

Umweltminister Josef Pröll ist die große Nachwuchshoffnung in der ÖVP. Er gilt nicht nur als Fixstarter in einem künftigen Kabinett mit schwarzer Beteiligung, Pröll gilt auch als potenzieller Nachfolger von Wolfgang Schüssel als ÖVP-Chef. Damit wäre der Neffe von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll auch der logische Vizekanzler in der Zeit nach Schüssel. Pröll ist der Vertreter der jungen Garde, aufgeschlossen, aber linientreu. Und er hat Ambitionen.

STANDARD/Andy Urban

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Diplomatin winken Bildung oder Außenamt

Ursula Plassnik ist Diplomatin, sie war Botschafterin in der Schweiz, zuvor Wolfgang Schüssels Kabinettschefin, danach Außenministerin. Eine Rückkehr in den diplomatischen Dienst ist möglich, wäre nach den Ministerwürden aber ein Abstieg. Plassnik könnte durchaus auch ein anderes Ministerium als das Außenamt übernehmen. ÖVP-intern war sie zuletzt als Nachfolgerin von Elisabeth Gehrer als Bildungsministerin im Gespräch. Auch das Vizekanzleramt wird ihr zugetraut.

AP Photo/Yves Logghe

Der, der die Eurofighter jetzt noch hat

Noch-Verteidigungsminister Günther Platter hat in den vergangenen Jahren eine Performance hingelegt, die ihn auch für eine weitere Amtsperiode qualifiziert. Allerdings könnte er, wenn die SPÖ ihr Wahlversprechen in den Koalitionsgesprächen durchbringt, die Eurofighter wieder "verlieren". Als Alternativressort käme für den Tiroler ÖAAB-Mann auch das Innenministerium in Frage. Das Verteidungsministerium an sich gilt als Spielmasse, mit der die ÖVP Bünde-Forderungen bedienen könnte.

Standard/Christian Fischer

Tierschutz, Wirtschaft und Schüssels Segen

Die Verhandlungen über das Bundestierschutzgesetz - eine Materie, für die sie eine Zweidrittelmehrheit zustande bringen musste, ohne gleichzeitig die Bauern in der eigenen Partei zu verprellen - haben Ulrike Baumgartner-Gabitzer österreichweit bekannt gemacht. Insidern war sie schon vorher aufgefallen, als sie in Schüssels Kabinett (als Vorgängerin von Ursula Plassnik) die Chefin war - im Verband der E-Werke setzte sie das im Wirtschaftsministerium erworbene Wissen praktisch um.

STANDARD/Matthias Cremer

Pragmatischer Praktiker aus dem Unibetrieb

Den Unmut in den finanziell ausgedörrten Unis dürfte mittlerweile auch die ÖVP mitbekommen haben. Gegensteuern könnte sie mit dem Präsidenten der Rektorenkonferenz, WU-Rektor Christoph Badelt. Er setzte die Unireform ohne großes Murren um und fordert aber auch eine "seriöse Studienplatzbewirtschaftung". Wer ihn als Wissenschaftsminister will, muss auf jeden Fall mehr Geld für die Unis bereitstellen. Das Bildungsministerium gilt nach Elisabeth Gehrer als absolute schwarze Krisenzone.

STANDARD/Regine Hendrich

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Experte für Militär und Wirtschaft

Der Generalsekretär des Sparkassenverbandes, Michael Ikrath, ist ein intimer Kenner der ÖVP. Er wirkte in den Achtzigerjahren als Assistent des erfolgreichen Generalsekretärs Michael Graff. Als Milizoffizier und Wehrpolitiker ist er neben seiner Expertise in Wirtschaftsfragen auch bei Verteidigungsfragen sattelfest. Nachteil: Sein Mandat wackelt - und er ist Wiener. Da in der ÖVP aber auf Länderproporz geachtet wird, könnte aus dem Westen Karl-Heinz Kopf (Bild) vorgezogen werden.

APA/GUENTER R. ARTINGER

Manager für Infrastrukturministerium

Für das riesige Infrastrukturministerium ist auch der Generaldirektor der RHI AG, Helmut Draxler im Gespräch. Ein RHI-Sprecher ließ allerdings ausrichten, Draxler stehe nicht zur Verfügung. Eine Bundesländervariante: Rechnungshofsprecher Günther Kräuter.