Zu den bis zuletzt strittigen Inhalten machte die Kommission keine Angaben. In EU-Diplomatenkreisen in Brüssel hieß es am Montag, die Verhandlungen seien am Samstag wegen eines Streits um den Datenschutz gescheitert. Demnach wollten die Europäer die US-Behörden verpflichten, die Passagierdaten sensibel zu behandeln. Auch EU-Diplomaten rechneten aber am Montag damit, dass sich eine Lösung abzeichnet.
In Kommissionskreisen wurde unterdessen bestätigt, dass Chertoff bereits einen paraphierten Entwurf für ein neues Abkommen vorgelegt habe. Dies müsse nun am Dienstag oder Mittwoch von den EU-Botschaftern und am Donnerstag oder Freitag von EU-Innenministern bewertet werden. Am Mittwoch will sich die EU-Kommission auf ihrer wöchentlichen Sitzung mit der Entwicklung befassen.
Bisher habe das Fehlen eines neuen europäischen Abkommens mit den Amerikanern zu keinem Chaos auf den Flughäfen geführt, sagte ein Kommissionsbeamter. Es seien keine Fälle bekannt, in denen Fluglinien die Weitergabe von Passagierdaten an die USA gestoppt hätten. Dagegen hatte die EU-Kommission vor einem "rechtlichen Chaos" gewarnt, da anstelle eines gemeinsamen Abkommens mit den USA nun jedes EU-Land seine eigene Rechtsgrundlage für die Weitergabe der Daten hat.