Paris - Der verbotene Gebrauch des als Blutdoping-Mittel verwendeten Hormons Erythropoietin (EPO) bei der 87. Tour de France kann frühestens im Oktober nachgewiesen werden. Diesen Zeitraum nannte Hein Verbruggen, Präsident des Weltradsportverbandes (UCI), am Mittwoch in einem Zeitungs-Interview mit der Sport-Tageszeitung "L'Equipe". "Die Sanktionen bei EPO-Nachweis werden sich zwischen sechs und zwölf Monaten Sperre bewegen", meinte der Niederländer. In der vergangenen Woche hatte eine dreiköpfige, durch das IOC eingesetzte Ärztekommission die erwartete Einführung der neuen EPO-Testmethode über Urinproben bei der Tour überraschend verschoben. Juristische und letzte wissenschaftliche Klarheiten der im Anti-Doping-Labor Chatenay-Malabry erarbeiteten Methode seien noch zu schaffen. Die UCI beschloss aber, die bei der Tour genommenen Urinproben einzufrieren und nach Anerkennung des neuen Analyseverfahrens auf EPO zu testen. "Ich rechne mit einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten", sagte Verbruggen dazu. Damit kann der kommende Tour-Sieger am 23. Juli auf den Paris Champs Elysees nur unter Vorbehalt jubeln. Eine nachträglich positive Analyse der eingefrorenen Urinproben könnte ihn das Gelbe Trikot kosten. (APA/dpa)