Berlin - Der Außenminister der Republik Zypern, Georgios
Lillikas, hat der Türkei mit einem Veto seines Landes für die
Fortsetzung der Aufnahmeverhandlungen in die Europäische Union
gedroht. Solange die Türkei die Inselrepublik Zypern nicht
völkerrechtlich anerkenne und ihre Häfen nicht für zypriotische
Schiffe freigebe, werde das EU-Mitglied Zypern sich gegen eine EU-
Mitgliedschaft der Türkei stellen, sagte Lillikas der "Frankfurter
Allgemeinen Sonntagszeitung". "Für die EU wollen wir sicherstellen,
dass sie kein Land aufnimmt, welches sich weigert, europäisches Recht
zu akzeptieren."
Völkerrechtliche Anerkennung
Die türkische Regierung lehne die Bedingungen ab, die
Voraussetzung für eine EU-Mitgliedschaft sind, sagte Lillikas. "Sie
erkennt die Republik Zypern völkerrechtlich nicht an. Die Anerkennung
aller Mitglieder der EU, in welche die Türkei ja will, muss aber
Voraussetzung sein. In dieser Frage ist nichts verhandelbar." Würden
die 25 EU-Staaten hier eine Ausnahme für die Türkei machen, verlören
sie ihre Glaubwürdigkeit.
Unterstützung von Deutschland
Zypern habe auch Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
um Unterstützung gebeten. "Deutschland sollte wie jedes EU-Mitglied
der Türkei klarmachen, dass es nur einen Weg in die EU geben kann:
Alle Bedingungen müssen seitens der Türkei akzeptiert werden", sagte
Lillikas.(APA/dpa)