Frankfurt/Main - Der Sportwetten-Anbieter bwin will das
Land Bremen wegen des Werbeverbots verklagen. Der bwin-Direktor in
Deutschland, Jörg Wacker, kündigte in der "Welt am Sonntag" eine
Staatshaftungsklage plus Schadenersatzforderung in Millionenhöhe an:
"Wir tun das, weil uns ein unmittelbarer Schaden entstanden ist."
In dem Konflikt um die Lizenzen privater Wettanbieter in
Deutschland wird damit erstmals ein Bundesland juristisch
angegriffen. "Dieses Verfahren wird einen Mustercharakter haben",
sagte Wacker. "Gewinnen wir, werden wir in anderen Bundesländern
ähnlich vorgehen."
Werbung als Sponsor
Der Klage voraus ging ein Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes
Bremen, das dem an der Wiener Börse notierten
Internet-Sportwettenanbieter die Werbung als Sponsor des
Fußball-Bundesligisten Werder Bremen untersagt hatte. Seitdem darf
Werder bei Heimspielen nicht mehr mit dem bwin-Logo auf dem Trikot
auflaufen, obwohl das Unternehmen dafür jährlich rund sechs Millionen
Euro zahlt.
Der Schaden setze sich vor allem aus entgangenen
Sponsorenleistungen und beträchtlichen Verfahrenskosten zusammen,
sagte Wacker, der aber auch immaterielle Auswirkungen beklagte: "Es
schadet uns natürlich, wenn der Markenname bwin immer wieder mit dem
Wort illegal in Verbindung gebracht wird. Denn wir haben ein legales
Produkt mit einer legalen Lizenz. Wenn jemand etwas anderes
behauptet, gehen wir dagegen vor." (APA/AP)