Österreich ist das vierte Land im EU-Raum, wo Gasprom einen Fuß in den Endkundenmarkt setzen kann. Erfolg hatte Gasprom damit bereits in Deutschland, Ungarn, Frankreich und Italien.
Die Großhandelsgesellschaft Econgas, die je zur Hälfte der OMV und regionalen Versorgern wie Wiengas, EVN, Linz AG, Begas und OÖ Ferngas gehört, erhält künftig die Kontrolle über 5,2 Mrd. der insgesamt vereinbarten 7,0 Mrd. m3 Importgas aus Russland. Bisher wurden die Verträge und Importgeschäfte mit Russland über die OMV abgewickelt, Econgas hat die gesamten Mengen innerhalb Österreichs vermarktet.
1,8 Mrd. m³ pro Jahr
Die mehrheitlich russische Gesellschaft GWH (Gas und Warenhandels GesmbH) wird ab 1. November diesen Jahres die Landesgasgesellschaften Kärntens, Salzburgs und der Steiermark beliefern - mit insgesamt 1,8 Mrd. m3 Erdgas pro Jahr. Das ist am Donnerstagabend im Rahmen der Verlängerung der bestehenden drei Gasverträge mit Russland vereinbart worden. Diese wären 2012 ausgelaufen. Weil die OMV eine Haftung übernommen hat für die Verpflichtungen der Econgas gegenüber der Gasprom-Tochter Gasexport, kann sie künftig die Econgas in ihrer Bilanz voll konsolidieren. Das soll im vierten Quartal 2006 erfolgen.
Die bis zum Jahr 2027 verlängerten Gasverträge sehen eine gleichbleibende Importmenge von sieben Mrd. m3 Erdgas im Jahr vor. "Damit ist uns erneut ein wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung der Erdgasversorgung in Österreich gelungen", sagte OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer.
OMV mit 25,1 Prozent beteiligt
An der GWH ist die Gasprom-Tochter Gasexport mit 50 Prozent beteiligt, 24,9 Prozent hält Centrex - ein Unternehmen, das im Dienste von Gasprom den Markteintritt im Westen vorantreibt. Die OMV ist an GWH mit 25,1 Prozent beteiligt.