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Die Pleite der ehemaligen Siemens-Handysparte mit 3.000 Beschäftigten ist nun offiziell. BenQ Mobile der die Sparte vor genau einem Jahr übernommen hatte, habe einen Insolvenzantrag eingereicht, sagte eine Sprecherin des Münchner Amtsgerichts am Freitag. Damit steht die Tochter des taiwanesischen BenQ-Konzerns vor dem Aus.

Geldhahn zugedreht

Der taiwanesische Mutterkonzern hatte gestern bekannt gegeben, dass er keine weiteren Zahlungen mehr leisten werde. Betroffen sind die Zentrale in München mit 1.400 Beschäftigten sowie die Produktionsstandorte in Bocholt und Kamp-Lintfort mit insgesamt 1.600 Mitarbeitern. BenQ will das Geschäft mit Handys der Marke BenQ-Siemens aus Asien heraus fortführen und nur noch die dortigen Werke nutzen.

Schmerzlich

"Ungeachtet der Fortschritte bei dem Abbau der Kosten und Ausgaben ist diese sehr schmerzliche Entscheidung unvermeidlich gewesen", hatte BenQ-Chef K.Y. Lee gestern gesagt. Die Marktanteile waren zuletzt stark rückläufig. Besserung war nicht in Sicht. "Umsatz- und Margenentwicklung im wichtigen Weihnachtsgeschäft wird deutlich hinter den Erwartungen liegen", hieß es in einer Mitteilung.

Auswirkungen auf Österreich-Standort noch immer unklar

In Österreich, wo BenQ 50 Mitarbeiter im Vertrieb beschäftigt, wisse man "noch immer nicht, wies weitergeht", sagte BenQ Mobile Österreich-Sprecherin Christina Brandenstein zur APA. Das Österreich-Management sei derzeit in München bei Krisensitzungen. Von Wien aus koordiniert BenQ auch die Geschäftsaktivitäten für insgesamt 43 Länder Ost-, Südosteuropas sowie mittlerer Osten und Afrika, auf die Region, wo insgesamt 450 Mitarbeiter beschäftigt sind, entfällt ein Drittel des Konzernumsatzes.

Wien aufgewertet

Der Standort Wien wurde kürzlich erst aufgewertet und bekam zur bisherigen Geschäftsverantwortung für Südosteuropa auch die Kompetenz für den Mittleren Osten und Afrika dazu. Die Region zeichnet damit für ein Drittel des Konzernumsatzes verantwortlich.(APA/dpa/Reuters)