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Wie entwickeln sich Äpfelbäume in der Höhe? Ein steirisches Projekt.

Foto: APA/dpa/Salome Kegler
Graz - Ein Apfel-Pilotprojekt des Landes Steiermark und der Landwirtschaftlichen Fachschule im obersteirischen Gröbming trägt in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes erste Früchte: Das steirische Ennstal ist um ein Ernteprodukt reicher, denn am Donnerstag sind erstmals Äpfel in der Gebirgstallage von Öblarn (Bezirk Liezen) auf rund 700 Meter Seehöhe geerntet worden. Das Projekt soll testen, wie sich die Äpfel in diesen Höhen entwickeln.

Über 80 Prozent der österreichischen Apfelanbaugebiete befinden sich in der Grünen Mark. Die insgesamt rund 6.000 Hektar Anbaufläche liegen jedoch zum Großteil in der Oststeiermark, doch auf Grund des zu erwartenden Klimawandels in den kommenden Jahren raten Experten, spezielle Obstsorten auch in höher gelegenen Regionen anzubauen. Daher rief das Landwirtschaftliche Versuchs- und Obstzentrum Haidegg im Frühjahr 2005 in Öblarn ein Pilotprojekt ins Leben: Auf rund 1,5 Hektar in 700 Meter Seehöhe wurden rund 2.800 Obstbäume in Hanglage gepflanzt.

Vollernte

Am Donnerstag konnte Agrarlandesrat Johann Seitinger (V) gemeinsam mit den Schülern der Landwirtschaftlichen Fachschule Gröbming die ersten Äpfel - darunter die Sorten Golden Delicious, Topaz und Jonagold - ernten. Für dieses Jahr werde zwar erst ein Ertrag von zwei bis fünf Kilogramm je Baum erwartet, doch bereits im nächsten Herbst rechne man mit der Vollernte, hieß es seitens des Landes Steiermark.

Ziel des Projekts

Das Pilotprojekt soll erforschen, ob die Äpfel in diesen Höhenlagen - rundum sind durchwegs Berge in Hochalpinlagen von bis zu 2.500 Meter - und bei kühleren Temperaturen gut wachsen und ihr volles Aroma entfalten. Für Seitinger ist die Qualität der Früchte "sowohl optisch als auch geschmacklich hervorragend". Er versprach, dass die Entwicklung eines Apfelanbaus im Ennstal mit "marktkonformen und ökologisch angepassten Apfelsorten" weiterverfolgt werde.

Der Ennstal-Apfel werde geprüft, ob er sich als "krankheitstolerante" Sorte für den Anbau in hohen Lagen eignet. Ziele des Projektes seien eine verbesserte Einkommenssituation für die Ennstal-Bauern und die Rettung des Apfelanbaus im Ennstal vor der Gefährdung durch den Feuerbrand. Weiters sollen Bevölkerung, Gastronomie und Tourismusbetriebe mit Produkten aus der Region versorgt werden, so das Land Steiermark. (APA)