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Foto: AP/Sopexa, Simon Smith
Wien - "In Österreich haben wir bald den durchschnittlichen europäischen Pro-Kopf-Verbrauch von 22 Kilo erreicht, selbst zu Frankreich fehlen uns nur noch vier Kilo", freute sich der Geschäftsführer der AMA Marketing, Stephan Mikinovic, am Donnerstag anlässlich der Gründung des weltweit ersten Käsesommelier-Vereins.

Der neue Verein soll den 650 Käsesommeliers in Österreich, die vor allem in Gastronomie und Handel zur Hebung der Käsekultur beitragen sollen, als Kommunikations- und Informations-Plattform dienen. "Käsekenner sind die Basis für die großartigen Erfolge heimischer Käsespezialitäten im In- und Ausland", sagte Mikinovic.

"Die Geschmackskultur hat sich grundlegend geändert", zog Mikinovic eine positive Bilanz über die vergangenen zwei Jahrzehnte, in denen sich österreichischer Käse augenscheinlich weiterentwickelt hat. "Früher haben wir Hartkäse in Reinkultur produziert, aber mit Emmentaler allein kommt man nicht weit." Aktuell hat Österreich allein 40 exportfähige Biokäse-Sorten im Sortiment, insgesamt sind es rund 250.

Gouda vor Emmentaler

Persönliche Vorlieben der Konsumenten betreffen auch den Käsegusto. Damit der Kunde künftig auf erlernte Erfahrungswerte zurückgreifen könne, werden alle Käsesorten künftig in die drei Geschmacksrichtungen "mild - fein", "g'schmackig" und "würzig - kräftig" eingeteilt.

Vor allem Deutschland scheint auf Käse aus der Alpenrepublik "abzufahren": Der Export hat sich in den vergangenen zehn Jahren verzehnfacht. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich ist seit 1987 von 9,6 auf 19,4 kg pro Jahr gestiegen. Hier zu Lande schwört man auf Schnittkäse - 6,9 Tonnen Gouda und 5,6 Tonnen Emmentaler wandern jährlich über die heimischen Ladentische. Mozzarella liegt mit 4,7 Tonnen ebenfalls weit vorne im Ranking, dahinter folgen Cottage- Cheese (2,6 Tonnen), Bergkäse (2,5) und Tilsiter (2,4). (APA)