IBM und Intel haben im Rahmen des Intel Developer Forums (IDF) eine Erweiterung für die Schnittstelle PCI Express (PCIe) vorgeschlagen. Zusammen mit anderen Partnern aus der Industrie wurde die Geneseo-Technologie entwickelt, mit deren Hilfe ein CPU besonders schnell an Applikationsbeschleuniger oder Co-Prozessoren angebunden werden soll. Damit sollen die hohen Leistungsanforderungen von neuen Nutzungsmodellen wie Visualisierung und XML erfüllt werden.

Vorteil

Applikationen wie Wettersimulationen, hochkomplexe mathematische und physikalische Berechnungen, Finanzprogramme sowie Visualisierungen und Chiffrierung sollen davon profitieren."IBM ist Mitbegründer des neuen, offenen Standards, mit dem Beschleuniger und Co-Prozessoren an Serverplattformen angeschlossen werden können", meint Tom Bradicich, CTO für ServerX und Blade Center Server bei IBM. "Wie PCI-X, InfiniBand und PCIe definiert diese neue Architektur einen standardbasierten Ansatz, um die allgemeine Nutzung von Servern für neue Programmgenerationen zu verbessern." Unterstützt wird der neue Standard unter anderem auch von Adaptec, Ageia, Altera, Broadcom, Cisco, Dell, EMC, HP, Novell, Nvidia und Sun.

Offen

Der Vorschlag soll als offener Standard in die PCI Special Interest Group PCISIG eingebracht werden. Gerade am Serverbereich seien offene Standards unumgänglich. "Überall dort wo Server zusammenarbeiten, sei es Grid-Computing oder Virtualisierung, sind offene Standards notwendig. Industrieweit ist diese Entwicklung zu beobachten und geht in die richtige Richtung", meint Georg Haberl, Sprecher von IBM Österreich, in Gespräch mit pressetext. "Vor fünf Jahren haben wir mit Industriepartnern eine Zehn-Jahres-Vision erarbeitet, um ein anerkanntes, offenes, standardbasiertes Interface für die gesamt Computerindustrie zu entwerfen", erläutert Pat Gelsinger, General Manager der Intel Digital Enterprise Group. "2004 haben wir dazu mit PCI Express den ersten Schritt gemacht. Diese Schnittstelle ist heute die erste Wahl für Desktops und Notebooks. Geneseo ist der nächste Schritt."

Die Schnittstelle soll bis zu 300 Watt Leistung bereit stellen

Kommendes Jahr soll zudem der aktuelle PCI-Express-Standard überarbeitet werden. Die Übertragungsrate des Bussystems soll durch eine Verdopplung der Frequenz um den Faktor Zwei steigen. Zudem plant man, ausgehend von immer leistungsfähiger werdenden Grafikkarten, eine bessere Stromversorgung der Karten. Die Schnittstelle soll bis zu 300 Watt Leistung bereit stellen. Der aktuelle Standard kann nur 75 Watt liefern, mittels sechspoligem PCIe-Stecker können maximal 150 Watt geliefert werden. (pte)