Songbird

Mit dem Firefox hat sich ein Stück freie Software nachhaltig in der Browser-Welt etabliert - ein Erfolg dem nun ein neuer Media Player in seinem Bereich nacheifern will: Songbird versteht sich als Mischung aus Media Player und Web-Anwendung.

Basis

Dabei ist der Vergleich mit dem Firefox kein zufällig gewählter, basiert der Songbird doch ebenfalls auf dem Source Code des Mozilla-Projekts. Ebenso wie dieser ist er entsprechend als Open Source verfügbar, neben Windows- sind auch Mac OS X und Linux-Versionen der Software eine Selbstverständlichkeit. Hier wie da betont man die zentrale Bedeutung der Community und deren Beteiligung am eigenen Projekt.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Launch

Beim ersten Start der Software erwartet die UserInnen ein Auswahldialog mit grundlegenden Einstellungen. Hier lässt sich nicht nur die gewünschte Sprache wählen, auch gibt es die Möglichkeit zwei Erweiterungen für die Software zu aktivieren. Songbird weist nämlich ein ähnliches Extensions-System wie der Firefox auf, auf diese Weise soll sich diese Funktionalität der Software einfach erweitern lassen.

Privacy

Ein Hinweis noch für alle, die starken Wert auf ihre Privatsphäre legen: Von Haus aus sammelt der Songbird Informationen über das Nutzungsverhalten der UserInnen und sendet diese an die Webseite des Projekts. Die EntwicklerInnen versprechen zwar, dass dies vollständig anonym abläuft, wer dies trotzdem nicht will, sollte hier den entsprechenden Punkt abwählen.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Import

Anschließend lässt sich - wie auch von anderen Programmen gewohnt - ein Verzeichnis auf der Festplatte auswählen, von dem sich die eigene Musik in das Songbird-Verzeichnis importieren lässt.

Look

Beim Interface selbst gibt es wenig Überraschungen, hier hat man sich weitgehend am Vorbild iTunes orientiert. Die Einteilung in drei Fenster - Artist, Album, Title - werden die meisten neuen BenutzerInnen also bereits gewohnt sein.

Anpassen

Der Look der Software kann übrigens wie von Webbrowsern gewohnt per Skin - hier passend zum Softwarenamen "Feathers" genannt - verändert werden. Wem das Standard-Aussehen zu dunkel ist, dem steht bereits von Haus aus auch ein helleres Theme namens "Dove" zur Verfügung.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Playlist

Zu den Basiseigenschaften jedes Media-Player gehört es eigene Playlists zusammenzustellen - insofern darf das auch hier nicht fehlen.

Auswahl

Dies kann entweder per Drag and Drop manuell erfolgen, oder auch mittels sogenannter Smart Playlists. Dabei lassen sich Listen mithilfe gewisser Suchkriterien automatisch zusammenstellen.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Webeinbau

Bei der eigentlichen Wiedergabe der Songs soweit auch keine großen Überraschungen: Neben den Basisfunktionen gibt es auch unterschiedliche Repeat und Shuffle-Funktionen.

Kontext

Der Klick auf das Kontextmenü zu einem Song offenbart dann allerdings schon einige weitere Möglichkeiten, die sich vor allem aus der Verknüpfung mit dem eingebauten Browser ergeben: So kann auf verschiedenen Seiten nach weiteren Informationen zu den jeweiligen Titeln gesucht werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Ausgabe

Die damit erzielten Ergebnisse werden direkt im Songbird angezeigt. Zur Navigation gibt es wie von einen Browser gewohnt Vor- und Zurückbuttons.

Lyrics

Als besonders nützlich für einen Media-Player erweist sich außerdem die Möglichkeit direkt aus der Software heraus Liedertexte aufzuspüren.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Stores

Wo sich iTunes auf den eigenen Musik-Shop versteift, nutzt Songbird die Browser-Möglichkeiten, eine Reihe von Online-Musik-Shops zur Auswahl zu stellen. Von Haus aus finden sich darunter etwa Angebote wie eMusic oder Amazon.

Integration

Zusätzlich bietet man über ein Reihe von Schnittstellen Web-Shop-BetreiberInnen die Möglichkeit sich weitergehend mit dem Songbird zu integrieren.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Internet Radio

Nicht fehlen im Angebot eines umfassenden Media Players darf heutzutage ein Zugang zu Netz-Radio-Stationen.

Umsetzung

Zwar ist das mitgelieferte Angebot mit zwei Plattformen noch recht gering, die konkrete Ausführung ist dafür gut gelungen. Der Songbird lädt die Webpage zum zugehörigen Netz-Radio-Anbieter, die einzelnen Stationen stehen in einer Liste zur Auswahl.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Podcast

Ebenso mit an Board: Podcast-Support. Dazu verwendet Songbrid entweder die bekannte Plattform Odeo oder das französische Angebot podemus.

Download

Einzelne Podcasts lassen sich direkt im Programm aufspüren und abonnieren. Wahlweise können die Tracks direkt vom Web abgespielt oder heruntergeladen werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Web

Die Integration mit dem Web beschränkt sich bei Songbird allerdings nicht auf Spezialservices: Das Programm spürt Musikdateien auf Webseiten auf, und erstellt daraus automatisch eine Playlist zusammen.

Zusammenstellung

Der Clou dabei: Entsprechende Songs können wie auf der eigenen Festplatte vorhandene Lieder direkt in Playlists aufgenommen werden, dies gilt übrigens auch für die zuvor erwähnten Podcasts und Web-Radios Zusätzlich können neu entdeckte, interessante Seiten mittels Bookmarks zum Angebot hinzugefügt werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

UI

Wem das Interface des Songbird für den Alltagsgebrauch zu viel ist, dem steht auch eine platzsparende Mini-Ansicht zur Verfügung.

Download

Songbird steht seit kurzem in den Version 0.2 "Test Flight" zum Download bereit. An Audio-Formaten versteht die Software so ziemlich alles, was es in diesem Bereich gibt, dazu gehören unter anderem MP3, AAC, OGG, FLAC und WMA.

Ausblick

Derzeit handelt es sich bei Songbird noch um eine frühe Beta-Version, entsprechend hat man für die Zukunft noch zahlreiche Verbesserungspläne. So sollen vor allem die Web-Services / -anbindungen weiter ausgebaut werden, auch die Möglichkeit CDs zu brennen oder zu rippen soll noch hinzukommen. Und natürlich will man das Erweiterungssystem künftig stärker fördern - hat doch gerade dieses einiges zum Erfolg des Firefox beigetragen. (Andreas Proschofsky)

Screenshot: Andreas Proschofsky