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Die Jupiter-ähnlichen Planeten umrunden in etwas mehr als zwei Tagen ihre Zentralgestirne. Die Astronomen gehen daher davon aus, dass es auf den Oberflächen von WASP-1b und WASP-2b ziemlich heiß ist.

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Heidelberg/Paris - Europäische Forscher haben zwei Jupiter-ähnliche Riesen-Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Wie die Astronomen am Dienstag in Heidelberg, Paris und im schottischen St. Andrews bekannt gaben, liegt der eine der beiden heißen Himmelskörper etwa tausend Lichtjahre entfernt in der Andromeda-Konstellation; der andere befindet sich etwa fünfhundert Lichtjahre entfernt im Sternbild Delfin.

Entdeckt wurden die so genannten Exoplaneten WASP-1b und WASP-2b mit Hilfe des britischen Observatoriums SuperWASP auf den Kanarischen Inseln und des neuen Spektrografen SOPHIE in Südfrankreich.

"Heiße Jupiter"

WASP-1b und WASP-2b bestehen wie Jupiter vor allem aus Gas und weisen etwa 0,80 bis 0,98 bzw. 0,81 bis 0,95 Jupitermassen auf. Sie drehen sich innerhalb von 2,52 und 2,15 Tagen um ihre Sterne; Jupiter braucht dagegen zwölf Jahre für eine Sonnen-Umdrehung. Die große Nähe zu ihren Sternen legt nahe, dass es auf WASP-1b und WASP-2b ziemlich heiß ist. Daher ordnen die Fachleute sie der Kategorie "Heiße Jupiter" zu.

Beobachtet werden können die nunmehr insgesamt 14 "Transit"-Exoplaneten wie WASP-1b und WASP-2b von der Erde aus mit Präzisionsinstrumenten, wenn sie vor ihren Sternen vorbeiziehen und diese kurzfristig teilweise verdunkeln.

SuperWASP und SOPHIE

SuperWASP steht für "Wide Angle Search for Planets" und ist ein System aus acht ferngesteuerten Weitwinkel-Teleskopen. Für die Entdeckung der beiden neuen Exoplaneten taten sich die britischen SuperWASP-Forscher mit ihren französischen und schweizerischen SOPHIE-Kollegen zusammen. SOPHIE, wörtlich ein "Spektograf zur Beobachtung seismologischer und exoplanetärer Phänomene" wird offiziell erst am 30. November eingeweiht; bereits beim Testlauf lieferte er aber erste wichtige Ergebnisse.

Europas Raumagentur ESA will am 24. November den Satelliten Corot ins All schicken, der 900 Kilometer hoch über der Erde nach weiteren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems fahnden soll. (APA/Red)