Vilnius - Im litauischen Atomkraftwerk Ignalina ist am Mittwoch eine Turbine ausgefallen. Der dritte Turbogenerator des AKW wurde nach einem Betriebsfehler automatisch abgeschaltet, erklärte eine Kraftwerkssprecherin. Es wurden keine erhöhten Strahlenwerte gemessen. Die Ursache der Störung wird derzeit noch untersucht.

Die Turbine im AKW sowjetischer Bauart im ostlitauischen Ignalina ist erst zu Wochenbeginn nach einer Wartungsperiode wieder in Betrieb genommen worden. Bereits Mitte Juli war ein Turbogenerator in Ignalina ausgefallen. Auf der Homepage der Kraftwerksbetreiber sind seit Beginn 2006 drei "Abweichungen unter der Skalengrenze" in dem AKW verzeichnet.

Der einzige in Ignalina noch in Betrieb befindliche Reaktorblock soll laut einem Abkommen mit der EU Ende 2009 vom Netz gehen. Litauen bemüht sich gemeinsam mit den beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Estland um die Errichtung eines neuen AKW an Stelle des alten. Derzeit wird eine Durchführbarkeitsstudie erstellt. Als einer der Interessenten für die Kraftwerkserrichtung wurde diese Woche der deutsche E.ON-Konzern genannt. (APA)