Graz/Wien - Wie erst am Donnerstag seitens der Familie bekannt gegeben wurde, ist am Montag die Schauspielerin Hortense Raky in Wien im Alter von 88 Jahren gestorben. Sie spielte unter anderem am Zürcher Schauspielhaus, im Nachkriegs-Wien am legendären Scala-Theater, später am Deutschen Theater in Ostberlin, an den Münchner Kammerspielen und am Volkstheater Wien. Häufig war sie an der Seite ihres Ehemanns, Karl Paryla, tätig.
Hortense Raky wurde am 27. August 1918 in Berlin als Industriellentochter geboren und absolvierte in Wien das Reinhardt-Seminar. Sie spielte bereits im Alter von 16 Jahren im Theater in der Josefstadt. Weiters trat sie in UFA-Filmen wie "Burgtheater" (1936, mit Hans Moser) und dem in Ungarn gedrehten Film "Die entführte Braut" (1937, Regie Janos Vaszary) auf. Ihre weitere Filmkarriere scheiterte an ihrem Widerstand gegen das Nazi-Regime. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland emigrierte sie mit ihrem Mann in die Schweiz.
Bei der Gründung und erfolgreichen Etablierung des Wiener Scala-Theaters war sie nicht nur als Schauspielerin führend mit dabei. Nach dem abrupten Ende dieses Theaters im vierten Wiener Gemeindebezirk übersiedelte sie 1957 mit Karl Paryla nach Ostberlin, wo sie unter der Direktion von Wolfgang Langhoff bis 1961, dem Baujahr der Berliner Mauer, im Engagement blieb.