"Wie eine Tragödie"
In dem 160 Seiten umfassenden Rohbericht, der der APA vorliegt, heißt es etwa, im Rückblick lese sich die Geschichte der Seebühne "wie eine Tragödie, deren vorläufiges Ende von Anfang an absehbar war". Insbesondere falle dabei ins Gewicht, dass es kein längerfristiges Konzept gegeben habe. Entscheidungen seien nicht konzeptiv, sondern anlassbezogen gefallen, die mit dem für die Saison 2004 engagierten Renato Zanella geplante Neupositionierung sei "auf Grund der unzureichenden Rahmenbedingungen" undurchführbar gewesen.
Politische Verantwortung
Die Rede ist von einem "finanziellen Desaster", allein im Jahr 2004 seien mehr als fünf Millionen Euro in die Bespielung der Bühne geflossen. Eigens hingewiesen wird in dem Rohbericht auch auf die politische Verantwortung des damaligen Kulturreferenten Landeshauptmann Jörg Haider (B), der sich mehrfach dazu bekannt habe, die Seebühne realisiert zu haben.
Die vorliegenden Protokolle der Zeugeneinvernahmen und die Unterlagen würden eine "permanente politische Einflussnahme" widerspiegeln. Dem Land Kärnten sei daraus materieller und ideeller Schaden entstanden.
Antragsentwurf
Der Ausschuss wolle daher einen Antrag an den Kärntner Landtag richten, um eine Wiederholung der Vorgänge auf Dauer auszuschließen. In dem Antragsentwurf wird unter anderem eine begleitende Kontrolle von Projekten durch den Rechnungshof - vor deren Realisierung - gefordert. Außerdem solle sichergestellt werden, dass "das Verhalten von Vertretern des Landes bei General- und Hauptversammlungen von Kapitalgesellschaften durch kollegiale Beschlussfassung festgelegt wird".
In dem Entwurf ist auch ein Misstrauensantrag gegen Haider wegen dessen politischer Verantwortung für das "künstlerische und wirtschaftliche Wörtherseebühne-Debakel" enthalten. Die Landesregierung soll zudem aufgefordert werden, Regeressansprüche gegen die Seebühnen-Geschäftsführer und den Ex-Intendanten geltend zu machen. Zudem solle die Leiterin des Kulturamtes aus ihrer Funktion abberufen werden.
Antrag an den Landtag