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Foto: APA/dpa/Roland Weihrauch
Düsseldorf - Das traditionsreiche deutsche Textilunternehmen Steilmann wird von dem italienischen Mischkonzern Miro Radici übernommen und ist damit der drohenden Insolvenz knapp entgangen. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) zeigte sich am Dienstag in Düsseldorf "hoch erfreut, dass damit die Traditionsmarke erhalten bleibt". Ein Sprecher Thobens betonte, die Landesregierung hoffe nun auf den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. Das Land prüfe dafür "eine geringe Investitionsförderung", fügte er zu dem Bochumer Unternehmen hinzu.

Detailverhandlungen

Zuvor hatte bereits die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (Dienstagsausgabe) von einem erfolgreichen Abschluss der mehrtägigen Übernahmeverhandlungen zwischen Miro Radici und Steilmann berichtet. "Wir übernehmen zu 100 Prozent und sind mit allen Beteiligten einig", zitierte das Blatt den Miro-Radici-Chef Michele Puller. Wegen der Arbeitsplätze würden nun Detailverhandlungen aufgenommen. Das Gesprächsklima mit dem Betriebsrat und der IG Metall sei aber schon jetzt "sehr konstruktiv", sagte Puller. "Wir sind jedenfalls fest entschlossen, aus der Baustelle Steilmann etwas zu machen." Zugleich bekräftigte Puller jedoch, dafür sei ein "großer Sanierungsaufwand" nötig. Bei Steilmann sind Berichten zufolge derzeit noch rund 500 Mitarbeiter beschäftigt.

Miro Radici hatte zuvor schon die Firmen Dressmaster in Herne sowie Nienhaus & Lotz in Gelsenkirchen gekauft; der italienische Konzern ist auch an der Aachener Textilkette Wehmeyer beteiligt. Die Geschäftsführerin des Bochumer Textilunternehmens, Ute Steilmann, hatte am Mittwoch vergangener Woche einen Insolvenzantrag angekündigt. Die Übernahmegespräche mit Miro Radici waren jedoch noch am selben Tag wieder aufgenommen worden. (APA/AFP)