Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
Europäische Internetnutzer sind doppelt so angetan von Online-Dating-Plattformen wie Nutzer in Nordamerika. Am häufigsten wird in Deutschland über das Web geflirtet. Wie eine aktuelle comScore Networks-Analyse zeigt, schauten sich die deutschen User im vergangenen Juli durchschnittlich 446 betreffende Internetseiten pro Monat an. Im Vergleich dazu waren es in Frankreich 343 und in Großbritannien nur 213 Seiten im Schnitt. Insgesamt nutzen die Europäer Online-Kontakt-Möglichkeiten knapp fünfzig Prozent häufiger als Nordamerikaner. Allein im Juli dieses Jahres besuchten 18 Prozent aller europäischen User bzw. 38,2 Mio. Menschen Online-Flirtseiten.

Weniger als in Europa

In Nordamerika lag die Zahl im Juli bei 17 Prozent, was insgesamt nur geringfügig weniger ist als in Europa. Allerdings schafften es die europäischen Nutzer auf durchschnittlich 310 besuchte Seiten pro Person, während die nordamerikanischen Nutzer nur auf 216 kamen. Das sind in Europa also umgerechnet 44 Prozent mehr als in Übersee. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Traffic auf Dating-Portalen in Europa um 26 Prozent.

Spezialisierte Webseiten

Die Wachstumsraten für Nutzer von Online-Dating-Seiten sind in Europa und Nordamerika deutlich verschieden. Während in Europa oben genannter Anstieg verzeichnet wurde, blieb die Userzahl in den nordamerikanischen Ländern im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert. "In Nordamerika führen große Sites wie Match.com und Yahoo Personals immer noch die Rangfolgen in Bezug auf Reichweite an, aber ihre Wachstumsraten verlangsamten sich im letzten Jahr", erklärt Bob Ivins, Managing Director von comScore Europe. In Europa wiederum zeigten sich mehr spezialisierte Webseiten wie Meetic in Frankerich und iLove in Deutschland besonders erfolgreich. Es dominieren eher lokale Dating-Plattformen, die teils mit zweistelligen Wachstumszahlen aufwarten können.

In Nordamerika geraten indes führende Seiten, die auf Abonnement-Basis arbeiten, durch kostenlose Networking-Webseiten wie MySpace und spezialisierte Abo-Dienste immer mehr in Bedrängnis. Es bleibe abzuwarten wie sich die Lage in Europa entwickelt, wenn lokale soziale Netzwerke wie Bebo oder MySpace hier an Reichweite gewinnen, meint Ivins.(pte)