Wien - Mit dem Krankenbesuch des ehemaligen ÖVP-Obmannes Josef Taus beim "Ex-SPÖ-Banker Helmut Elsner in Frankreich und der "Bösendorfer"-Reise nach Sofia hat der Bawag-Skandal einen neues Spin erhalten, plötzlich ist ein schwarzer Knoten im roten Netzwerk aufgetaucht. Diese Verquickung will Josef Taus nun aber nicht so stehen lassen. Der Unternehmer kündigte am Montag Klagen gegen mehrere Medien an.

Einige der Medienberichte über seinen Besuch beim Ex-Bawag-Chef Elsner und seine Rolle beim Verkauf einer Beteiligung am bulgarischen Mobilfunkanbieter MobilTel seien "kreditschädigend".

Dennoch, es bleibt die Optik: Josef Taus ist als Consulter und Treuhänder bestens in viele Lager vernetzt. Taus ist etwa Gesellschafter der MobilTel Holding GmbH. 15 Prozent-Gesellschafter ist Taus, 85-Prozent firmieren unter MS Privatstiftung. Diese MS-Stiftung taucht immer wieder im Umfeld von Bawag-Finanzierungen auf.

Taus ist auch Gesellschafter der CST-Holding GmbH , an der die H.F.R.C. Privatstiftung 16,67 Prozent hält. Mit dabei wieder die "MS Privatstiftung" mit 66,67 Prozent. Ein Vorstand dieser H.F.R.C. Privatstiftung ist übrigens der Bregenzer Festspielpräsident Günter Rhomberg.

Mit seiner IPO-Beteiligungs-Management AG ist Taus auch in den Bundesländern tätig. In der Steiermark managt er die dortige Technologie- und Wachstumsfonds Beteiligungs AG. Ähnlich wie im Burgenland. Eine Betriebs-ansiedlung wurde in der Steiermark noch keine unterzeichnet, wohl aber das jährliche Honorar, in der Höhe von mehr als 300.000 Euro.

Seine Nähe zur Bawag muss Taus im Parlaments-U-Ausschuss erläutern. Nach der Wahl. (Walter Müller/DER STANDARD, Printausgabe, 26. September 2006)