Hausverstand und eine einfache, wienerisch gefärbte Ausdrucksweise haben den aus einer Arbeiterfamilie stammenden Taus in Spitzenpositionen des Managements und der Politik begleitet. Als Student in den Fünzigerjahren jobbte er in einem Kasino, mit dem späteren Casinos-Chef Leo Wallner traf er dann oft zusammen, als jener wirtschaftspolitischer Berater von Kanzler Josef Klaus war.
Banker und Berater im Finanzministerium
Taus selbst hatte damals bereits seinen ersten politischen Spitzenjob - er war 1966/67 ein Jahr lang Staatssekretär, wechselte dann an die Spitze des Aufsichtsrats der damaligen Verstaatlichtenholding "Österreichische Industrieverwaltungs GesmbH". Da war er 34 - und hatte schon einen Ruf als exzellenter Banker und als Berater im Finanzministerium aufgebaut. Nach dem ersten Ausflug in die Politik wurde er Generaldirektor der Girozentrale.
Immer wieder wurde er als Zukunftshoffnung der ÖVP gesehen - profil rief ihn schon zu Lebzeiten von Karl Schleinzer zum künftigen ÖVP-Chef aus. Als Schleinzer im Sommer 1975 wenige Monate vor der Nationalratswahl bei einem Autounfall verstarb, wurde Taus gemeinsam mit seinem Generalsekretär Erhard Busek an die Spitze der Partei berufen. Nur er hätte eine Chance, Bruno Kreisky zu schlagen - aber der Großbürger Kreisky überstrahlte den wesentlich jüngeren Aufsteiger. Nicht zuletzt deshalb, weil Taus dann doch Schwierigkeiten hatte, die Sache mit einem Kuvert zu erklären.
"Hundert - und wir reden nicht mehr darüber"
Es ging um ein legendär gewordenes "gelbes Kuvert", das der ÖVP-Abgeordnete Leopold Helbich mit den Worten "Hundert - und wir reden nicht mehr darüber" dem Journalisten Georg Nowotny angeboten hatte, um freundlichere Berichterstattung zu erkaufen.
Politisch scheiterte Taus, der sich selbst immer dem Arbeitnehmerflügel ÖAAB zugehörig gefühlt hat, 1979 noch zweimal: einmal mit dem Versuch, eine schwarz-blaue Mehrheit zustande zu bringen, unmittelbar darauf mit dem Ansinnen, die ÖVP zu reformieren. Im Parlament blieb er weitere zwölf Jahre als Industrieexperte seiner Partei.