Nach dem Abhörskandal in Italien soll jetzt die Zusammenarbeit der Telecom Italia mit den Justizbehörden unter die Lupe genommen werden. Justizminister Clemente Mastella kündigte an, er wolle untersuchen, ob das Unternehmen weiter damit betraut werden könne, legale, richterlich angeordnete Lauschangriffe auszuführen. Der Zeitung "La Repubblica" sagte Mastella am Sonntag, dabei gehe es nicht darum, das gesamte Unternehmen zu kriminalisieren. Die Prüfung solle allerdings herausfinden, ob moralische Verfehlungen innerhalb des Unternehmens der weiteren Zusammenarbeit entgegenstünden. Festnahme Im Zusammenhang mit dem Abhörskandal wurden vergangene Woche 20 Personen festgenommen, darunter der frühere Sicherheitschef des Unternehmens. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit, ob Telefongespräche bekannter Unternehmer und anderer Personen abgehört und Dossiers über sie angelegt wurden. Welchem Zweck diese dienen sollten, war zunächst unklar. Die Telecom Italia erklärte, sie habe sich in diesem Fall nichts vorzuwerfen. Das italienische Kabinett verabschiedete am Freitag eine Anordnung, mit der die Veröffentlichung abgehörter Gespräche verhindert werden soll. (APA/Reuters)