Stuttgart/Wolfsburg - Ein Jahr nach dem Einstieg von Porsche bei VW hat sich aus Sicht des Stuttgarter Sportwagenbauers die Entscheidung rentiert. Ein Blick auf die Kursentwicklung zeige, dass das Engagement richtig gewesen sei, sagte ein Porsche-Sprecher in Stuttgart. Das Aktienpaket sei eine Milliarde Euro mehr wert als zuvor. Porsche hatte am 25. September 2005 seinen Einstieg bei Europas größtem Autobauer Volkswagen bekannt gegeben. Es war ein Paukenschlag, der tagelang für Schlagzeilen sorgte.

Insgesamt 3,5 Milliarden Euro wird Porsche investiert haben, wenn das Unternehmen in Kürze sein Aktienpaket auf 25,1 Prozent aufgestockt haben wird. Derzeit besitzt Porsche 21,2 Prozent der Aktien und ist damit noch vor dem Land Niedersachsen mit 20,8 Prozent größter Anteilseigner. Da das noch geltende VW-Gesetz die Stimmrechte pro Einzelaktionär auf 20 Prozent begrenzt, macht sich Porsche-Chef Wendelin Wiedeking seit geraumer Zeit für ein möglichst schnelles Ende des VW-Gesetzes stark. Gegen das 46 Jahre alte VW-Gesetz liegt vor dem Europäischen Gerichtshof eine Klage zur Entscheidung an.

"VW wird eine gute Zukunft haben"

Der hochprofitable Sportwagenbauer hatte erklärt, er wolle seinen Einfluss bei VW auch nutzen. Der Porsche-Sprecher sagte: "Wir sind zuversichtlich, dass VW eine gute Zukunft haben wird." Damit werde sich das Investment auszahlen. "Die letzten Zweifler an unserem Einstieg, die es vor allem in der Finanzwelt noch gibt, werden ihre Meinung korrigieren müssen."

Beide Unternehmen arbeiten bereits in vielen Bereichen zusammen. Neben einer Kooperation bei den Geländewagen Cayenne und Touareg wollen sie auch bei Hybrid-Antrieben gemeinsam vorgehen. Für das viertürige Porsche-Sportcoupe Panamera wird VW aus Hannover künftig die lackierten Rohkarossen liefern. Weitere Projekte werden geprüft, konkrete Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, hieß es in Stuttgart. (APA/dpa)