Autostrade war auch in Österreich aktiv. Den Italienern gehörte der Mautbetreiber Europpass, der die Lkw-Maut abwickelt. Mittlerweile befindet sich Europpass im Besitz der staatlichen österreichischen Autobahnfinanzierungsgesellschaft Asfinag.
Keine Einwände
Wie die Kommission erklärte, hat sie die Präsenz weiterer Wettbewerber in Autobahnmarkt sowie nicht vorhandene Einwände von dritter Seite zur Zustimmung bewegt. Die Konzerne und Italiens Regierung begrüßten die EU-Entscheidung. "Wir sind damit zufrieden", sagte Infrastrukturminister Antonio Di Pietro. Die Regierung habe die Fusion an sich nie in Frage gestellt. Vielmehr sei über den automatischen Transfer der Lizenzen diskutiert worden. Darüber werde auch weiterhin gesprochen, betonte Di Pietro. Angesichts der weiterhin kritischen Haltung der italienischen Regierung bewerteten Analysten die EU-Entscheidung zurückhaltend: "Es ist ein positiver Schritt, aber es löst das Problem nicht", sagte einer.
Anfang September hatte sich die Regierung in Rom noch gegen die Fusion ausgesprochen und ihre Haltung damit begründet, dass die spanische Baufirma ACS ein Hauptaktionär des fusionierten Unternehmens sei. In Italien untersagt ein Dekret Bauunternehmen die Beteiligung an Straßenbetreibern. Damit soll verhindert werden, dass diese Baufirmen bei der Auftragsvergabe bevorzugt werden. Kritiker hielten diese Begründung für einen Vorwand und warfen dem Land Protektionismus vor. Die EU-Kommission hatte Italien deswegen verwarnt.