"Wir haben damit begonnen, die Scharia umzusetzen", sagte der hochrangige Vertreter der islamischen Miliz, Omar Iman, der Menge. Die Hinrichtung solle Kriminellen künftig eine Warnung sein. Der Mann war für schuldig befunden worden, gemeinsam mit einem Komplizen sein Opfer getötet zu haben, während sie dessen Mobiltelefon stahlen. Nach dem islamischen Recht - der Scharia - soll ein Mord durch ein Hinrichtung vergolten werden. Ein Termin für die Hinrichtung des anderen Mannes wurde den Behörden zufolge noch nicht festgesetzt.
Somalia
Erste öffentliche Hinrichtung nach der Scharia
Verurteilter gestand Mord
Mogadischu - Erstmals seit der Einnahme
der somalischen Hauptstadt im Juni haben die islamischen Milizen
in Mogadischu einen verurteilten Mörder öffentlich hingerichtet.
Hunderte Menschen sahen am Freitag zu, wie die Milizen den Mann
zunächst rasierten und ihn dann dazu brachten, Gebete
aufzusagen. Danach wurde er kniend und mit verbundenen Augen von
mehreren vermummten Scharfrichtern durch Schüsse getötet.
Die Milizen hatten zunächst die von den USA unterstützten
Kriegsherren aus Mogadischu vertrieben und ihren Einflussbereich
dann über die Stadt hinaus ausgeweitet. Ihr Aufstieg hat
Befürchtungen genährt, sie könnten in dem nordostafrikanischen
Land ein Regime ähnlich dem der Taliban in Afghanistan aufbauen.
Die Milizen weisen dies zurück und sagen, sie wollen nur die
Normen und Werte des Islams durchsetzen. (Sahal Abdulle/Reuters)