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Foto: DPA/Thieme
Wien - Die Grüne Wirtschaft drängt auf Verbesserungen für Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Auch in der kommenden Legislaturperiode will sich die Grüne Wirtschaft "vehement für die Interessen der Ein-Personen-Unternehmen einsetzen", so Volker Plass, Bundessprecher der Grünen Wirtschaft, in einer Aussendung am Donnerstag. Ein nun vorgeschlagenes 10-Punkte-Paket soll die Situation der EPU verbessern, hieß es.

Eine Maßnahme soll unter anderem eine gerechtere Steuerbemessung für Einnahmen-Ausgaben-Rechner durch die Einführung einer vorübergehend steuerbegünstigten Rücklage sein. Damit könne in guten Jahren ein "Notgroschen" für schlechtere Jahre zurückgelegt werden. Weiters sei eine leichtere Kalkulierbarkeit von Investitionen und eine vorzeitige 30-prozentige Abschreibung im ersten Jahr geplant, so die Grüne Wirtschaft.

Soziale Absicherung

Eine einheitliche Arbeitslosenversicherung für alle Selbstständigen könne für eine bessere soziale Absicherung sorgen. Mit fairen Beiträgen und geeigneten Maßnahmen soll so die "Trittbrettfahrerei" verhindert werden. Versicherte, die sowohl selbstständig als auch unselbstständig arbeiten, sollen für die gesamte Bemessungsgrundlage nur einmal Krankenversicherungsbeiträge bezahlen. Um lebensbegleitendes Lernen zu erleichtern müsse man die Kosten für berufliche Weiterbildung in dreifacher Höhe abschreiben können, um den damit verbundenen Zeitaufwand und Verdienstentgang abzugelten.

Spezifische Bedürfnisse

Laut der Grünen Wirtschaft zählen allein in der Wirtschaftskammer (WK) mehr als 170.000 Mitglieder oder 54 Prozent zu den Ein-Personen-Unternehmen, die ohne Mitarbeiter oder Mitgesellschafter unternehmerisch tätig sind. "Diese Menschen haben spezifische Bedürfnisse und wollen nicht länger akzeptieren, dass weder die Bundesregierung noch die Wirtschaftskammer auf den rasanten Wandel der Arbeitswelt reagieren", sagte Bundessprecher Plass.

Plass: "Seit Monaten warten wir auf Initiativen der Wirtschaftskammer zugunsten der hunderttausenden Ein-Personen-Unternehmen, aber offenbar verschläft man dort auch noch den Wahlkampf, in dem man die Parteien mit einem spezifischen Forderungspaket konfrontieren hätte können". Unlängst sei eine spezifische Marketing-Plattform der Grünen Wirtschaft gestartet worden, die laut eigenen Angaben von mehr als 500 Unternehmern genutzt wird.

Auch SP-Wirtschaftsverband für Absicherung

So wie die Grüne Wirtschaft fordert auch der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband eine Verbesserung für Ein-Personen-Unternehmen. Der stellvertretende Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer NÖ, Oswald Posch, möchte von der nächsten Bundesregierung eine soziale Absicherung für Einzelunternehmer. Dies teilte der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband NÖ am Donnerstag in einer Aussendung mit.

"In den letzten Jahren hat die Zahl der Ein-Personen-Unternehmen rasant zugenommen. Vor allem im Bereich unserer stark wachsenden Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation haben viele in den letzten Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Sie sind bei Betriebsausfall oder Krankheit aber akut in ihrer Existenz bedroht", argumentiert Posch.

Als Maßnahmen der sozialen Absicherung könnte es für diese Ein-Personen-Unternehmen eine Einbeziehung in das Arbeitslosenversicherungsgesetz oder einen staatlichen Versicherungsschutz gegen Betriebsausfall geben, hieß es. Insgesamt seien rund 50 Prozent der Mitglieder der Wirtschaftskammer Österreich Ein-Personen-Unternehmen. "Für diese rund 150.000 "Einzelkämpfer" muss die nächste Bundesregierung einfach etwas tun", hält Posch abschließend fest. (APA)