"Inhaltlich schwächelnd" unterwandere es den öffentlich-rechtlichen Auftrag. Verbesserungsmöglichkeiten ortete Lorenz auch in der TV-Information und im ORF-Sport, wo er "Performance-Probleme" konstatierte. Lorenz dürfte sich mit dem designierten ORF-Chef Alexander Wrabetz denn auch in dem Vorhaben einig sein, das ORF-Fernsehen komplett neu aufzustellen.
"25 peaces", Graz 2003
Der Schützling von ORF-Langzeit-Generalintendant Gerd Bacher gilt als bürgerlich. Mit der umstrittenen EU-Plakataktion "25 peaces" kurz vor Beginn der EU-Ratspräsidentschaft dürfte Lorenz im bürgerlichen Lager aber wieder einiges an Kredit verspielt haben. Neben ORF und "25 peaces" betreute Lorenz auch das Großprojekt Kulturhauptstadt Graz 2003. Als Intendant von "Graz 2003" ging er Kontroversen mit politischen Entscheidungsträgern (und Geldgebern) nicht aus dem Weg.
Seit 1970 beim ORF
Mit dem Haus am Küniglberg ist der Hobbymaler bestens vertraut: Seit 1970 ist Lorenz für den ORF tätig. Er war steirischer Landesintendant, Kulturchef und Programmintendant. Lorenz wurde am 20. März 1944 in Graz geboren. Er studierte an der Universität Wien Kunstgeschichte und Publizistik. Danach arbeitete er als Volontär bei verschiedenen Medien, unter anderem bei der "Neuen Kronen Zeitung", zuletzt als Ressortleiter bei der "Neuen Zeitung", bis er schließlich in den ORF eintrat.
Er begann 1970 als Bürochef von Generalintendant Gerd Bacher, war künstlerisch-administrativer Leiter in der Fernsehdirektion Helmut Zilks, Unterhaltungschef unter dem Intendanten Gerhard Weis und von 1988 bis 1990 Landesintendant des ORF-Steiermark. 1990 wurde er Programmplaner, 1993 Programmintendant, 1994 Kulturchef des ORF-Fernsehens. 1999 wurde Lorenz Projektverantwortlicher für den vom ORF geplanten Kultur-Spartenkanal. In seiner Eigenschaft als Hauptabteilungsleiter für Planung und Koordination fällt darüber hinaus die Zusammenarbeit beim öffentlich-rechtlichen Gemeinschaftsprojekt 3sat sowie mit dem Kulturkanal Arte in sein Ressort.